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Routed Optical Networking als Perspektive zur technologischen Souveränität


20. October 2021


In meinem ersten Blog über Routed Optical Networking (RON) habe ich beschrieben, was RON ist und welche Möglichkeiten diese neue Technologie mit sich bringt. Nun möchte ich RON aus der Perspektive der technologischen Souveränität betrachten und aufzeigen, wie der Einsatz einer solchen Architektur im öffentlichen Bereich ein wichtiger Bestandteil davon sein kann.

Was genau ist technologische Souveränität?

Technologische Souveränität bedeutet in erster Linie die Wahl zu haben, welche Technologien unter welchen Bedingungen eingesetzt werden können. Technologische Souveränität beschreibt also den Anspruch und die Fähigkeit, Schlüsseltechnologien eigenständig zu bewerten und zu nutzen. Sie setzt voraus, dass der gesamte Entwicklungsprozess verstanden wird und die zur Umsetzung von Zielen erforderlichen Mittel und Ressourcen selbstbestimmt eingesetzt werden können.

RON aus Sicht der technologischen Souveränität

Eine Abbildung der technologischen Souveränität im Bereich der Routed Optical Networking Architektur ist von besonderer Bedeutung, da alle Daten und Informationen letztlich über diese Infrastruktur fließen und somit das Rückgrat der gesamten Kommunikation bilden. Setzt man nun die Innovationsfähigkeit moderner Netzarchitekturen mit dem Erfolg der Digitalisierung gleich, der in hohem Maße von der Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit leistungsfähiger Infrastrukturen abhängt, so kann RON mit großer Sicherheit als Schlüsseltechnologie bezeichnet werden.

Betrachtet man die RON-Architektur aus technologischer Sicht, ermöglicht sie eine Vereinfachung bei Netzplanung, -design und -verwaltung durch die Reduzierung der Anzahl Geräte im Netz sowie eine einfachere medienübergreifende Steuerbarkeit durch die Zusammenführung von IP- und optischen Netze zu einer einzigen Schicht. Die genannten Vorteile der RON-Architektur erhöhen die Fähigkeit, RON als Schlüsseltechnologien eigenständig zu bewerten und zu nutzen und gewährleisten die Möglichkeit, Komponenten selbstbestimmt einzusetzen, was wiederum per Definition zu einer Erhöhung der technischen Souveränität führt.

Verantwortungshoheit und Verantwortungseinheit in einer Hand

Die öffentliche Verwaltung ist in hohem Maße von der Verfügbarkeit einer leistungsfähigen WAN-Infrastruktur abhängig. Punkte wie Effizienz- und Kostensteigerung, Flexibilität und Innovation sind für eine moderne Behördeninfrastruktur genauso unabdingbar, wie die Sicherstellung des zuverlässigen Transports hochsensibler Daten. All diese Anforderungen lassen sich mit einer modernen RON-Architektur abdecken.

Im Hinblick auf die technologische Souveränität spielt RON im Umfeld der öffentlichen Verwaltung eine Schlüsselrolle, denn die Verknüpfung von Infrastruktur, optischer Schicht und IP-Schicht zu einer Verantwortungshoheit und die integrative Bereitstellung von Daten- und Steuerungsschichten in einer Verantwortungseinheit machen den Einsatz dieser Technologie zur Grundlage für die technische Souveränität.

Technologische Souveränität als Zukunftsaufgabe

Technologische Souveränität beginnt und endet beim Menschen. Am Anfang steht die fachliche Kompetenz die erforderlich ist, um die jeweiligen Technologien und Innovationen zu bewerten, mitzugestalten und eigenständig zu nutzen. Oft scheitert die Umsetzung der technologischen Souveränität daran, dass der Aufbau und die Aufrechterhaltung souveräner und innovativer Architekturen, wie z. B. RON, ein tiefes Verständnis der Technologie erfordert. Ohne den Umgang mit neuen Technologien kann man weder innovativ sein, noch kann man Innovationen verstehen und selbstbestimmt umsetzen. Der alltägliche Umgang mit neuen technologischen Möglichkeiten ist daher eine Voraussetzung für technologische Souveränität. Daher ist gerade in der öffentlichen Verwaltung die Verfügbarkeit einer ausreichend großen Zahl von Fachkräften und die Mobilisierung des notwendigen Know-hows eine langfristige Aufgabe, um seine Selbstbestimmung im Bereich der technischen Souveränität zu sichern.

Schlussfolgerung

Neue Kommunikationsinfrastrukturen wie RON demonstrieren eindrucksvoll ihr disruptives Innovationspotenzial, weshalb eine langfristige und nachhaltige Kopplung von Physik, Optical und IP die Möglichkeit eines selbstbestimmten Managements der Daten- und Informationsschicht unter dem Gesichtspunkt der technologischen Souveränität bietet und damit die für die Gewährleistung der technologischen Souveränität notwendige Fähigkeit zur selbstbestimmten Steuerung adressiert.

Die zunehmende Komplexität der Infrastrukturen muss im Sinne der technologischen Souveränität sicher beherrscht werden. In der Summe ist die Komplexität nicht mehr durch klassische Supportstrukturen zu bewältigen, sondern erfordert einen zunehmend automatisierten Betrieb von Kommunikationsinfrastrukturen auf Basis innovativster Technologie. Der sicherste Weg, heute den Grundstein für die technologische Souveränität von morgen zu legen, ist die ständige Bewertung der technologischen Innovation und ihrer Anwendung.

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