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Digitalpakt: Der Medienentwicklungsplan als Schritt auf dem Weg zur digitalen Schule


25. November 2020


Fünf Milliarden Euro über fünf Jahre. So viel stellt der Bund mit dem Digitalpakt den Schulen in Deutschland für Investitionen in die digitale Infrastruktur zur Verfügung. Rein rechnerisch bedeutet dies für jede der ca. 40.000 Schulen im Durchschnitt einen Betrag von 137.000 Euro.

Die Schulschließungen im Frühjahr und die Schwierigkeiten beim Home Schooling machten den dringenden Bedarf für alle sichtbar. Deshalb wurden die Mittel um weitere 1,5 Milliarden erhöht, um Endgeräte für Schülerinnen und Schüler anschaffen zu können.

Geflossen ist das Geld aus dem Digitalpakt aber bislang eher spärlich. Dem Bundesbildungsministerium (BMBF) zufolge wurden zwischen Januar und Juni 2020 gerade einmal 8,7 Millionen Euro abgerufen, in einigen Ländern sogar noch gar keine Mittel bewilligt.

Dies liegt vor allem daran, dass Schulen der bürokratische Prozess, um an die Mittel zu kommen, Schwierigkeiten bereitet. Das beginnt schon damit, dass sie ihren Bedarf zunächst an den jeweiligen Schulträger (meist Stadt, Gemeinde, Landkreis oder Verein) melden müssen. Dieser bündelt die Meldungen seiner Schulen dann in einem oder in mehreren Förderanträgen und reicht diese beim Land ein. Wenn der jeweilige Antrag alle Anforderungen erfüllt, wird er bewilligt.

Große Herausforderung: Der Medienentwicklungsplan

Eine große Hürde für Schulen stellt jedoch die Erstellung der Anträge dar – denn der Digitalpakt folgt dem Grundsatz „Keine Ausstattung ohne Konzept“.  Jede Schule muss ein technisch-pädagogisches Konzept vorlegen: einen sogenannten Medienentwicklungsplan (MEP). Dessen Erstellung fällt vielen Schulen schwer. Und von Seiten der jeweiligen Bundesländer, denn Bildung liegt ja in deren Zuständigkeit, gibt es zumeist keine detaillierte Erklärung, was darin enthalten sein muss und wie man die Pläne am besten strukturiert.

Dabei ist die Erstellung des MEP nicht so komplex, wie sie im ersten Moment wirkt. Um hier wie bei anderen Fragen Hilfestellungen zu geben, hat Cisco die Initiative #wirmachendigitalisierungeinfach gegründet. Sie vereint Experten mit technischen, kommunalpolitischen und pädagogischen Hintergründen. Auf wirmachendigitalisierungeinfach.de findet sich unter anderem ein exemplarischer Medienentwicklungsplan, an dem sich Verantwortliche orientieren können.

In fünf Schritten zum MEP

Kurz zusammengefasst müssen folgende fünf Punkte im Konzept enthalten sein:

  1. Beschreibung der Ausgangslage zur Arbeit mit „neuen Medien“: Dazu gehören Angaben zur Schule, eine Begründung, wieso neue Medien gebraucht werden und eine Auflistung aller bereits vorhandenen Mittel zur Vermittlung von Medienkompetenz.
  2. Definition der Lernziele zur Arbeit mit „neuen Medien“: Hier sollen konkrete Angaben zu den Lernzielen für Schülerinnen und Schüler und für den Unterricht gemacht werden.
  3. Konkrete Pläne: Die zuvor bestimmten Lernziele sollen mit konkreten Plänen zur Unterrichtsgestaltung unterfüttert werden. Daraus wird dann der allgemeine Bedarf nach Ressourcen abgeleitet.
  4. Ressourcenbedarf: Für die Umsetzung der Ziele muss jeweils angegeben werden, welcher konkrete Bedarf an Ressourcen sich daraus ergibt.
  5. Fortbildungsbedarf für die Umsetzung der Ziele: Hier sollte der Bedarf nach Weiter- und Fortbildung (z.B. für Hard- und Softwarenutzung) der Lehrkräfte dargestellt werden.

Der Weg zur digitalen Schule erfordert eine Reihe von Schritten, bei denen sich Schulen auch technischen Fragestellungen gegenübersehen. Um sie auf diesem Weg zu unterstützen, bietet die Initiative #wirmachendigitalisierungeinfach zahlreiche Hilfestellungen. Vom Online-Fragebogen, in dem Schulen schnell ihre Ausgangslage bestimmen können, über eine Beschreibung der schrittweisen Beantragung von Fördermitteln bis hin zur Verknüpfung mit Fachleuten für Detailfragen: In jeder Phase hilft https://www.wirmachendigitalisierungeinfach.de/

 

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