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Für die digitale öffentliche Verwaltung von morgen

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Umsetzung des OZG und der DVS erfordert einheitliche Cloud-Lösungen

575 Verwaltungsleistungen müssen von den deutschen Behörden bis Ende 2022 digitalisiert werden. So will es das Onlinezugangsgesetz (OZG) zur Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland. Dabei arbeiten Bund, Länder und Kommunen zusammen und entwickeln übergreifende Lösungen. Damit diese auch allen BürgerInnen ortsunabhängig zugänglich sind, braucht es die Cloud. Die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie (DVS) soll gemeinsame Standards und offene Schnittstellen schaffen, um eine interoperable sowie modulare föderale Cloud-Infrastruktur zu etablieren. Kein einfaches Projekt, denn die Herausforderung dabei ist nicht die Technik, sondern die enorme Komplexität.

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Das EFA Prinzip

Die Digitalisierung der Leistungen ist in 14 Themenbereiche aufgeteilt. Die Bundesländer übernehmen im Tandem mit dem fachlich zuständigen Bundesressort jeweils einen davon. Dabei sind gesetzliche Vorgaben einzuhalten und die Informationssicherheit zu gewährleisten. Schließlich werden sensible Daten der BürgerInnen gespeichert, genutzt und ausgetauscht. Sobald eine Leistung digitalisiert wurde, kann sie für die Nachnutzer, also die anderen Bundesländer und Kommunen, nach dem EfA-Prinzip (Einer für Alle) angepasst werden. Erfolgreiche Beispiele dafür sind Anwendungen wie die elektronische Steuererklärung ELSTER oder BAföG.

Doch wie lässt sich die Komplexität dieses Vorhabens reduzieren, um die Beteiligten nicht zu überlasten? Wie können alle diese Leistungen sicher und souverän bundesweit über die Cloud genutzt werden?

Gemeinsame Standards und offene Schnittstellen

Die Antwort darauf lautet: Standardisierung, Transparenz und Kooperation. Als Basis ist die entsprechende Technologie nötig. Auch hier sollen übereinstimmende Standards und offene Schnittstellen zum Einsatz kommen. Denn um Dienste und Anwendungen gemeinsam sicher zu nutzen, müssen diese über einheitliche Plattformen, Prozesse und Architekturvorgaben entwickelt werden. Dies gelingt etwa mithilfe von Open-Source, um die Leistungen iterativ und in ortsunabhängiger Zusammenarbeit zu digitalisieren.

Gleichzeitig erfordern die Lösungen herstellerunabhängige Modularität und strengen Datenschutz. Kurzum: Für die erfolgreiche und schnelle Umsetzung dieser Mammutaufgabe kommt es auf eine enge, übergreifende Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltung intern sowie mit vertrauensvollen IT-Dienstleistern an. Diese helfen den einzelnen Parteien dabei, an den richtigen Stellen anzusetzen.

Cisco unterstützt den Aufbau einer föderalen, bundeseinheitlichen Verwaltungscloud. Folgende Kernprinzipien stehen dabei im Fokus: Digitale Souveränität, Multi-Cloud und Sicherheit. Denn die Cloud ist kein Ort, sondern ein Betriebsmodell. So sollten Rechenzentren und Cloud-Infrastrukturen, die bereits vorhanden sind, gefördert und zu mehreren kontrollierbaren Clouds ausgebaut werden. Cloud-Services und On-Premise-Lösungen werden hier bedarfsgerecht vereint. Das Fundament hierfür bildet ein sicheres, performantes und verfügbares Netzwerk.

Aufbau eines virtuellen nationalen Hyperscalers

Dadurch entsteht ein virtueller nationaler Hyperscaler auf deutschem Boden. Aus dem Nachnutzungsmodell EfA entwickelt sich ein anbieteroffenes Marktplatzmodell, um die Komplexität der DVS überschaubar zu verwalten, ohne die nötige Flexibilität im öffentlichen Sektor zu verlieren. Cisco wird dabei als Berater, Begleiter und Unterstützer mit sicheren, vertrauenswürdigen Angeboten die Verfügbarkeit von Anwendungen in geschützten Umgebungen wie einer modernen Multi-Cloud gewährleisten. Mehrwerte für die öffentliche Verwaltung sind dabei ein Cloud-nativer Stack für jede Art von Architektur, eine hohe Cybersecurity dank Zero-Trust-Framework sowie ein besseres Nutzererlebnis durch eine Ende-zu-Ende-Transparenz in Infrastruktur, Netzwerk, Fachanwendungen und Bürger-Portale.

Nach und nach entwickelte verteilte Portale, Dienste und Anwendungen werden in einer bundeseinheitlichen Cloud zur Verfügung gestellt, um die Potenziale der Digitalisierung vollständig auszuschöpfen. Damit will Cisco in intensiver Zusammenarbeit mit der öffentlichen Verwaltung die föderale Dezentralität nachhaltig unterstützen und die Digitale Souveränität Deutschlands gewährleisten.

Vielen Dank an meinen Co-Author Detlef Wallenhorst.

Mehr zum Thema auch in diesem Blogbeitrag: Cisco DVS-Strategie.

Authors

Kathrin Guelzow

Senior Manager Lösungsarchitektur

Öffentlicher Sektor Deutschland

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1 Kommentare

  1. Tolle Zusammenfassung @Kathrin Guelzow – vielen Dank dafür! Mit dem OZG und der DVS arbeitet die öffentliche Verwaltung in der Tat an einer Mammut-Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen und technologische Innovationen gemeinsam umsetzen.