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Das Netzwerk wird intelligent: Netzwerk-Transformation in Deutschland 2021


06. July 2021


Das Netzwerk wird intelligent – mit Intent-Based Networking

Die Anforderungen an das Unternehmensnetzwerk sind rasant gestiegen. Es muss den stark ansteigenden Datenverkehr bewältigen, sämtliche Technologien vernetzen und die sichere Arbeit über verteilte Standorte ermöglichen. Kurzum: das Netzwerk ist heute kritisch für den Unternehmenserfolg.

Die wichtigste Baustelle für die Netzwerktransformation ist laut der IDC-Studie „Network Transformation in Deutschland 2021“ die Integration und Automatisierung von Netzwerken: In 55 % der deutschen Unternehmen ist heute noch manuelles Netzwerkmanagement der Normalfall. Gewöhnliche Aufgaben – wie das Onboarding neuer Applikationen, die Einbindung neuer Netzwerk- und Endgeräte, neuer Standorte und die Erkennung und Behebung von Sicherheitsproblemen – werden manuell bearbeitet. Für zwei Drittel der Unternehmen ist dies nur noch mit erheblichem Aufwand zu bewerkstelligen. Die Folge: auf Anforderungen wird erst reagiert, wenn diese bereits zum Problem geworden sind.

Um das zu vermeiden, greifen Unternehmen zunehmend auf proaktive Netzwerk-Management-Ansätze zurück. Diese ersetzen mithilfe von Automatisierung und Analytics manuelle Prozesse, reduzieren damit Fehlerquellen und erkennen trotzdem auftretende Probleme früh – im besten Fall in Echtzeit, wenn sie noch leicht zu korrigieren sind. Aber selbst die Automatisierung von Management-Aufgaben mithilfe festgelegter Konfigurationen und Richtlinien wird perspektivisch nicht ausreichen. Die Anzahl der nötigen Richtlinien geht in großen IT-Umgebungen schnell in die Tausende. Deren Konfiguration, Management und Anpassung wird manuell ebenfalls nicht bewältigt werden können.

SDN & IBN: Das Netzwerk optimiert sich selbst

Die Lösung hierfür liegt in Software-Defined Networking (SDN). Bei diesem zentralisierten Ansatz des Netzwerkmanagements wird die zugrundeliegende Infrastruktur von den Anwendungen getrennt. SDN verlagert die Intelligenz des Netzwerks auf eine zentrale Instanz und macht die Konfiguration einzelner Geräte oder Betriebssysteme überflüssig. So können Netzwerke schneller bereitgestellt, verwaltet und programmiert werden. SDN ist laut der IDC-Studie bereits auf dem besten Weg, State of the Art zu werden: Zwei Drittel der Unternehmen nutzen SDN bereits in verschiedenen Domänen.

Aktuell umgesetzte und in 2 Jahren angestrebte Netzwerk-Architekturen

Die fortschrittlichste Architektur des Netzwerkmanagements ist Intent-Based Networking (IBN). IBN baut auf den Prinzipien von SDN auf und reduziert die manuelle Bedienung des Netzwerks auf ein Minimum. „Intent“ bezeichnet das gewünschte Ergebnis oder Geschäftsziel, das die Administratoren festlegen. Die Netzwerksoftware nutzt künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), um die Vorgehensweise für das Erreichen dieser Ziele festzulegen. Es geht nicht nur darum, das eigene Netzwerk aufzurüsten, sondern um eine sinnvolle Umstrukturierung, damit verschiedenste Ende-zu-Ende-Datenströme abgebildet und anhand der Business-Anforderungen optimiert werden können. Die Vorteile von IBN sind:

  • Geschwindigkeit und Agilität: Das Netzwerk ist in der Lage, mit wenig manuellen Eingriffen schnell auf die Anforderungen eines Unternehmens zu reagieren.
  • Fokus: Die IT kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. Der verringerte Aufwand für die Wartung des Netzwerks bedeutet mehr Zeit für Netzwerkinnovationen, die einen echten Mehrwert bieten.
  • Geringeres Risiko und kontinuierliche Compliance: Minimierung der Fehler und Reduzierung des Zeitaufwands für die Fehlersuche.
  • Verbesserte Automatisierung: Bedrohungen werden schnell erkannt und eingedämmt, und Ausfallzeiten aufgrund menschlicher Fehler werden reduziert.

Umsetzung eines Intent-basierten Netzwerks

Die Umsetzung einer IBN-Architektur benötigt umfangreiche technologische Expertise sowie ausgeklügelte AI/ML-Algorithmen. Folgende Faktoren müssen zusammenkommen, damit ein Intent-basiertes Netzwerk sein volles Potenzial ausschöpfen kann:

  • Policy: Aufstellen von Richtlinien für Identität, Zugriff, Service-Levels, Security und Compliance und Übersetzung in Netzwerkanforderungen.
  • Automatisierung der Bereitstellung, Konfiguration und Reparatur des End-to-End-Netzwerks.
  • Assurance: Überwachung, Erfassung und Korrelation der Daten von Benutzern, Netzwerk, Geräten und Anwendungen und Ableitung von Handlungsempfehlungen daraus.
  • Integrierte Security in jedem Bereich des Netzwerks, um Bedrohungen schnell zu erkennen und Richtlinien durchzusetzen.
  • Programmierbare Netzwerkinfrastruktur (physisch und virtuell), die Geräte verbindet, Daten transportiert und das Zusammenspiel sämtlicher Elemente ermöglicht.

Ein Intent-basiertes Netzwerk aufzubauen, ist keine leichte Aufgabe und erfordert einen langfristigen strategischen Ansatz für die Weiterentwicklung des Netzwerks. Die positiven Auswirkungen auf Produktivität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit liegen jedoch klar auf der Hand.

Cisco Lösungen für Intent-basierte Netzwerke

Cisco verfügt über eine komplette Architektur- und Lösungssuite für den Einsatz von Intent-basierten Netzwerken über alle Netzwerkdomänen hinweg.  – Campus, Filiale, WAN, Rechenzentrum und Multi-Cloud.

Die Intent-basierten Netzwerklösungen von Cisco erstrecken sich mit Cisco SD-Access über Campus- und Filialnetzwerke, mit Cisco SD-WAN über das WAN und mit Cisco ACI über Rechenzentren und Multi-Cloud-Umgebungen. Programmierbare Schnittstellen erlauben die Integration mit Lösungen von Drittanbietern und die vollständige Interoperabilität mit der Cloud. Einen detaillierten Einblick und hilfreiche Tipps bietet der eigene interaktive Fahrplan von Cisco zur Realisierung eines Intent-basierten Netzwerks.

Hier geht es zum Download der Studie „Network Transformation in Deutschland 2021“ in Deutsch und Englisch.

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