München, 09. September 2024 –Zwischen Bierzelt, Achterbahn und Brezel sollten Oktoberfestbesucher dieses Jahr bei der Nutzung ihres Smartphones Vorsicht walten lassen.
„Ob Weihnachtsmarkt, Bundesligaspiel oder Wiesn – Großveranstaltungen sind für Trickbetrüger und Cyberkriminelle Festtage. Denn sie wissen: Besucher und Besucherinnen sind oft abgelenkt und passen weniger auf ihr Handy oder andere Wertsachen auf. Vor allem auf das Smartphone mit allen persönlichen Daten und Logins für Banking, Social Media und E-Mail sollte besonders gut aufgepasst werden“, sagt Holger Unterbrink, Technical Leader bei Cisco Talos Deutschland.
Das Sicherheitsteam von Cisco Talos gibt 10 wertvolle Tipps für ein cybersicheres Oktoberfest 2024:
- Seien Sie schon bei der Vorbereitung Ihrer Reise vorsichtig: Schnäppchen-Angebote wie ein Last-Minute-Hotel in München für 50 Euro sind zu gut, um wahr zu sein. Solche Angebote sind Köder, die dann auf eine gefälschte Website führen und Bezahldaten abgreifen.
- Schalten Sie die WLAN-Funktion, Bluetooth und NFC auf Ihrem Smartphone aus und lassen Sie sich nicht automatisch mit Hotspots verbinden. Das reduziert das Risiko eines Fremdzugriffs. Bei Bedarf kann man die Funktion kurz aktivieren, etwa zum Bezahlen.
- Aktivieren Sie, sofern möglich, die Multifaktor-Authentifizierung (MFA) für Ihre Kreditkarte, so dass sie jede Bezahlung über Ihre Smartphone-App freigeben müssen. Diese zweite Sicherheitsebene erschwert den Zugriff auf Ihr Konto, selbst wenn Ihr Passwort kompromittiert wurde. Setzen Sie die Grenze für Online-Überweisungen möglichst weit nach unten.
- Gefälschte QR-Codes können sich auf Flyern, angeklebten Zetteln oder in Werbe-Mails befinden. Diese führen zu infizierten Seiten und sind potenzielle Einfallstore für Schadsoftware. Scannen Sie nur originale QR-Codes auf Plakaten oder Hinweistafeln.
- Teilen Sie mit Fremden keine privaten Informationen wie Vor- und Nachname, Geburtsdatum oder Wohnort. Damit können Kriminelle schnell Ihre Online-Identität herausfinden und missbrauchen.
- „Shoulder Surfing“ kann leicht zum Diebstahl der digitalen Identität führen. Wenn Sie ein Passwort eingeben, achten Sie darauf, dass niemand hinter Ihrem Rücken mitliest.
- Geben Sie keinem Fremden Ihr Handy für ein Foto. Schad-Software ist schneller aufgespielt, als man denkt.
- Nutzen Sie keine Powerbanks oder andere Lademöglichkeiten von Fremden. Auch darüber lassen sich Schadprogramme aufspielen.
- Minimieren Sie vorab die Zeitspanne, bis sich die Bildschirmsperre ihres Handys aktiviert. Sonst können Kriminelle unnötig leicht darauf zugreifen.
- Wenn das Handy verloren geht oder gestohlen wird: Sperren Sie es aus der Ferne und melden Sie den Verlust der Polizei (Wiesn-Wache der Polizei München). Grundsätzlich kann bereits ein schnell aktiver Sperrbildschirm bei Verlust helfen.
„Cybersicherheit ist für Privatpersonen heute genauso wichtig, wie das Abschließen der Wohnungstür. Hacker greifen nicht nur große Konzerne an, sondern sind maximal undogmatisch: Wo es mit wenig Aufwand etwas zu holen gibt, schlagen sie zu“, resümiert Unterbrink von Cisco Talos, einer der größten privaten Organisationen zur Bedrohungsforschung im Cyberspace.
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Ein Foto von Holger Unterbrink und die Wiesn-Tipps als Grafik finden Sie hier.