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Wann lohnt sich die Cloud?


25. October 2013


Unter betriebswirtschaftlichem Gesichtspunkt gilt es bei der Einführung einer Cloud, eine Vergleichbarkeit zwischen dem Eigenbetrieb und einem ausgelagerten Betrieb zu erreichen. Dazu müssen Elemente eingebracht werden, die neben dem objektiven Aufwand, zum Beispiel für die Anschaffung oder Bereitstellung, zusätzlich die Mehrwerte im jeweiligen Betriebsmodell beschreiben und bewerten. Die Cloud wird sich zwar zunehmend durchsetzen, aber der Eigenbetrieb von Anwendungen kann in einigen Fällen durchaus von Vorteil sein. So lohnt er sich unter Umständen bei hoch spezialisierten Arbeitsprozessen, die sich nur selten ändern sowie geringe Aktualisierungs- und Supportkosten erzeugen. Bestimmte Prozesse dürfen Unternehmen gar nicht auslagern, etwa wenn Staatsgeheimnisse tangiert sind. Doch selbst Finanzinstitute, Rechtsanwälte oder Krankenhäuser arbeiten heute bereits mit sensiblen Kunden- und Patientendaten in streng abgeschirmten Private Clouds.

Ob sich die Auslagerung in die Wolke tatsächlich lohnt, ist in jedem Einzelfall zu entscheiden, da jedes Unternehmen andere Voraussetzungen mitbringt und andere Ansprüche hat. Dazu sind neben der Effizienzsteigerung und leichteren Skalierbarkeit der Arbeitsprozesse auch die Kosten zu berücksichtigen. Ein wichtiger Teil der Überlegungen besteht darin, die Kapitalkosten und operativen Kosten der Lösung in Eigenregie gegen das Cloud-Angebot gegenzurechnen. Dabei ist es mitunter nicht so einfach, die operativen Kosten einer On-Premise-Lösung vollständig zu ermitteln. Zum Beispiel wird immer wieder der Aufwand für das Einrichten und Betreiben von Backups, Konfigurationen oder Rechtevergabe vergessen. Umgekehrt ist die Frage zu stellen, ob wirklich alle Kapitalkosten für die Auslagerung der Daten und Anwendungen in die Cloud berücksichtigt sind.

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Die laufenden Kosten sind bei einer Cloud-Lösung meist deutlich geringer als bei der Eigenlösung, da sich der Provider um Aktualisierungen, Backups, Konfigurationen, Sicherheitsmaßnahmen und meist auch um die Rechtevergabe an die Mitarbeiter kümmert. Zudem steigert sich die Effizienz der Prozesse, da nur wenige Klicks für Nutzung oder Skalierung nötig sind und die Provider heute in der Regel eine ähnlich hohe Performance und Zuverlässigkeit wie das eigene Rechenzentrum gewährleisten. Zudem bietet sich zwangsläufig ein Partner mit globalem Betrieb und Erfahrung an, wenn der Aufwand für den Eigenbetrieb in mehreren Zeitzonen zu kalkulieren sowie entsprechende Anforderungen aus lokalen Compliance-Anforderungen zu berücksichtigen sind.

TCO und ROI sind dann aber wiederum für den Einzelfall zu berechnen. Hier können Tools wie der ROI-Calculator von Cisco eine erste Orientierung bieten. Empfehlenswert wäre bei jedem größeren Projekt ein erfahrener, zertifizierter Lösungspartner, der die Vor- und Nachteile einer Cloud- versus Eigenlösung ermittelt. In der Regel wird jedoch die Cloud-Variante auf Dauer günstiger sein, da der Anteil der Kapitalkosten deutlich sinkt. Und die operativen Kosten steigen nur moderat, wenn überhaupt, da Standardhardware und -software zum Einsatz kommen.

Dieser Wandel von Kapital- zu operativen Kosten hat sich in anderen Bereichen bereits längst durchgesetzt. So repariert kaum ein Unternehmen mehr Firmenautos selbst oder betreibt die Heizung in Eigenregie. Genauso selbstverständlich wird dies in naher Zukunft auch für IT-Infrastruktur und -Management sein. Diese stellen schließlich für die meisten Unternehmen kein Asset dar und lassen sich daher auslagern.

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