Sangeeta Singh ist das Paradebeispiel für gelungene Integration. Als Quereinsteigerin in die IT-Branche hat sie einige Hürden nehmen müssen auf ihrem Weg zu ihrer aktuellen Position als Customer Project Managerin bei Cisco. Sangeeta kam über die ReDI School of Digital Integration mit Cisco in Kontakt. Gemeinsam mit der ReDI School vermittelt Cisco Geflüchteten und MigrantInnen digitale Kompetenzen und bringt Tech-Talente mit potenziellen Arbeitgebern aus der IT-Branche zusammen. Vor allem Frauen werden ermutigt, sich technische Fähigkeiten anzueignen und den Karriereschritt in der IT zu wagen. Ich habe mit Sangeeta dazu gesprochen, wie sie das geschafft hat.
Sangeeta, seit wann bist Du in Deutschland und was ist Dein Hintergrund?
Ich bin vor sechs Jahren mit meiner Familie nach Deutschland gekommen. Ich hatte keine IT-Vorkenntnisse, aber Kenntnisse im Projektmanagement und der Beratung. Im Grunde musste ich als Quereinsteigerin hier alles neu lernen. Das war eine sehr große Herausforderung.
Wie bist Du mit der IT-Branche in Kontakt gekommen?
Früher war der Lehrberuf meine Leidenschaft. Ich habe hartnäckig versucht, in diesem Bereich in Deutschland Fuß zu fassen. Anfangs habe ich auch gar nicht daran gedacht, den Beruf zu wechseln. Aber meine Ausbildung wurde in Deutschland nicht anerkannt und so musste ich meine Komfortzone verlassen. Das war eine harte Erfahrung. Ich beschloss, etwas völlig Neues zu wagen und fing an zu recherchieren. Und da in Deutschland ein Mangel an IT-Fachkräften herrscht, trat ich mit der ReDI School in Kontakt, die gemeinsam mit Cisco Menschen aus anderen Ländern IT-Kenntnisse vermitteln.
Wie ging es dann weiter?
Ich lernte Programmieren in Python und habe das – ehrlich gesagt – oft als schwierig empfunden. Aber ich habe viel Unterstützung erfahren. Bei ReDI geht es nicht nur um Fachliches, es gibt auch sehr viel persönlichen Austausch – auch mit den anderen KursteilnehmerInnen. Wir waren alle in der gleichen Situation und konnten uns gegenseitig unterstützen und Mut zusprechen.
Wie hast Du die Situation in Deutschland und die Anforderungen des Arbeitsmarktes empfunden?
Deutschland ist ein harter Arbeitsmarkt für ausländische Quereinsteiger. Es wird mitunter eine Stelle eher nicht besetzt als mit jemandem, der nicht alle Anforderungen erfüllt. Vor allem die Sprache ist ein wichtiges Kriterium. Wer sich auf neue Dinge einlässt und lernen möchte, bekommt auch die Chance dazu. Es geht nicht darum, Expertin zu sein, sondern sich darauf einzulassen, eine zu werden.
Und wie war Dein Übergang von der Schule in die wirtschaftliche Praxis?
Im Rahmen meiner Ausbildung bei ReDI konnte ich ein Praktikum bei Cisco absolvieren. Von einer Praktikumsstelle nun in eine Festanstellung zu wechseln, verdanke ich vor allem meinen MentorInnen bei Cisco.
Was hat Dir an Deinem Praktikum bei Cisco besonders gut gefallen?
Die Betreuung war ein Schlüsselfaktor. Meine Managerin und Mentorin hat sehr klar vermittelt, welche Erwartungen sie an mich hat. Die Kommunikation war jederzeit transparent und konstruktiv. Auch das Onboarding hat reibungslos geklappt. Und vor allem hat sie mich immer motiviert. Die Menschen bei Cisco waren ausschlaggebend, dass ich mich wohl und jederzeit gut betreut fühlte.
Was hast Du Dir von Cisco und der ReDI School erhofft und wurden Deine Erwartungen erfüllt?
Meine Hoffnung war, nach dem Praktikum in eine Vollzeitstelle bei Cisco zu wechseln. Und das hat sich nun tatsächlich erfüllt. Von ReDI hatte ich mir erhofft, Kontakte zu Gleichgesinnten knüpfen zu können, zu Frauen, die in der gleichen Situation sind. Und zu Unternehmen. Auch das hat sich erfüllt. Und darüber bin ich sehr froh. Allein hätte ich das nicht geschafft. Ich hatte bei ReDI und Cisco Menschen um mich, die mir erklärt haben, wie der deutsche Arbeitsmarkt funktioniert, welche Voraussetzungen ich brauche und wie ich diese erlange. Und dass Dinge möglich sind, von denen ich niemals geglaubt habe, dass sie es sind. Bei Cisco arbeiten Menschen aus unterschiedlichsten Branchen und mit sehr verschiedenem Background.
Welche Tipps würdest Du Menschen geben, die versuchen, sich in Deutschland beruflich zu etablieren?
Als erstes sollte man bereit sein, die Landessprache zu lernen. Natürlich wird vor allem in der IT-Branche auch viel Englisch gesprochen. Aber der persönliche Kontakt zu deutschen Kollegen setzt Deutschkenntnisse voraus. Damit signalisiert man auch, dass man bereit ist sich zu integrieren. Man sollte neugierig und offen sein und bereit, eine fremde Kultur kennen zu lernen. Wir sprechen viel über Diversität und Inklusion, aber die Frage ist zuerst: Inwieweit bin ich selbst bereit, mich auf neue Dinge einzulassen und mich zu integrieren?
Und was ich besonders Frauen mitgeben möchte: Abschlüsse und Noten sind nicht alles. Kommt aus Eurer Komfortzone heraus und traut euch, den Schritt in eine neue berufliche Zukunft zu gehen.
Vielen Dank für das interessante Gespräch.
Cisco & ReDI School arbeiten seit 2016 zusammen. Alle Mitglieder des Executive Leadership Teams von Cisco Deutschland haben sich als Mentoren zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2023 bietet Cisco 15 ReDI-StudentenInnen ein sechsmonatiges Praktikum in verschiedenen Bereichen des Unternehmens an. Die meisten der StudentenInnen kamen über das Mentoring-Programm mit Cisco in Kontakt. 11 von 15 PraktikantenInnen sind ReDI-Studentinnen, um Frauen in der IT zu fördern. Cisco geht neue innovative Wege und schafft somit mehr Beschäftigungsmöglichkeiten und bildet neue IT-Talente aus.