Cisco Blog Deutschland
Teilen

The Sky is the Limit: So hat Dynafit die Digitalisierung in der Krise bewältigt


14. September 2021


Die deutschen KMU haben die Covid-19-Pandemie auch als Chance genutzt. Das zeigte bereits unsere Studie „Digitaler Reifegrad kleiner und mittelständischer Unternehmen“ 2020. Darin kamen die deutschen KMU bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich auf Platz 4. Etwa ein Jahr später will ich wissen, was sich seitdem verändert hat und wie es mit der Digitalisierung bei unseren kleinen und mittelständischen Kunden vorangeht.

Zum Auftakt meiner virtuellen Tour habe ich mit Benedikt Böhm, Geschäftsführer von Dynafit, über die aktuelle Situation, seine Erfahrungen in den letzten Monaten und die kommenden (IT)-Herausforderungen gesprochen. Dynafit ist einer der führenden Bergsport-Ausrüster mit über 250 MitarbeiterInnen und Sitz in Aschheim bei München.


Benedikt, die Covid-19-Pandemie hat viele KMU zum Umdenken gezwungen. Was hat sich bei Dynafit seitdem verändert?

Im März 2020, als die Pandemie losging, lief es nicht sehr gut. Ich bekam sogar Bauchschmerzen beim Gedanken daran, wie viele Waren sich im Lager stapelten, die wir nicht verkaufen konnten. Doch plötzlich wendete sich das Blatt. Nach draußen in die Natur war schließlich der einzige Ort, an den die Menschen noch gehen durften. Wir wurden mit Bestellungen überhäuft und die Waren sprudelten nur so zu unseren KundInnen. Mit der Rekord-Abwesenheit der MitarbeiterInnen vom Büro kam es zu Rekord-Verkaufszahlen.

Wie habt Ihr das denn geschafft und die Zusammenarbeit organisiert?

Die IT hat uns dabei sehr geholfen, beispielweise ging ohne Cisco Webex gar nichts mehr. Im vergangenen Jahr haben wir für das Homeoffice nochmal aufgerüstet und neue Headsets sowie weitere Hardware angeschafft. Das Spannende daran ist, dass wir bereits vor der Krise in vielen Bereichen technologisch gut ausgestattet waren, aber diese Möglichkeiten kaum genutzt haben. Und dann hatten wir auf einmal keine andere Wahl mehr. Noch vor zehn Jahren wäre das ganz anders gelaufen.

Die Homeoffice-Pflicht ist offiziell beendet. Sind die meisten KollegInnen wieder zurück im Büro?

Die Kommunikation über Webex hat so gut geklappt, dass es für viele eine enorme Umstellung ist, nicht mehr komplett von Zuhause aus zu arbeiten. Wir haben derzeit eine Anwesenheitspflicht von 60 Prozent im Büro und arbeiten die restliche Zeit von überall. Das flexible Arbeiten hat sich bei uns gut bewährt und wir werden es auch weiterhin in unseren Arbeitsalltag integrieren. Ein besonderer Büro-Anreiz für unsere MitarbeiterInnen wird aber sicherlich unser neues Headquarter sein. Ab 2023 steht es als Dynafit-Wahrzeichen in Kiefersfelden, am nördlichen Eingangstor der Alpen.

Gibt es dann auch mal ein „Berg-Office“?

Das gab es schon. Ich habe auf bitterkalten 3.800 Metern Höhe aus dem Biwak gearbeitet. Und das nicht nur für Dynafit: Denn als ich ankam, fand ich leider eine richtige Müllhalde vor. Die nächsten Tage verbrachte ich damit, aufzuräumen. Das war auch eine Art hybrides Arbeiten. Zukünftig wird sich sicher nochmal eine derartige Möglichkeit ergeben, wenn die Berge direkt vor der Tür rufen.

Läuft das Geschäft mit den KundInnen jetzt auch hybrid?

Da haben sich tolle technologische Möglichkeiten ergeben. Unter anderem haben wir einen lebensechten digitalen Showroom erstellt, in dem wir und andere Anbieter KundInnen unsere Produktauswahl präsentieren. Diese können sich dann durch die Ausstellungsräume klicken, als wären sie vor Ort. Zudem wurde aus der Oberalp Convention eine Oberalp Virtual Convention – das kommt gut an.

Ein tolles Beispiel, wie Unternehmen sich neue Wege erschlossen haben! Wie geht es dieses Jahr für euch weiter?

Unsere größte Challenge derzeit ist die Beschaffung. Das Geschäft boomt, weil wir durch unseren Überschuss aus der Saison 19/20 diesen Winter am längsten liefern konnten. Das bleibt im Gedächtnis der KundInnen. Doch auch uns fehlt es inzwischen an Materialien aller Art. Teilweise zahlen wir das Zehnfache an Frachtkosten für Container. Gleichzeitig freuen wir uns aber auch über die große Nachfrage.

Wenn einer weiß, wie man Herausforderungen am besten meistert, dann Du. Bei unserer Charity-Spendenaktion „Cisco bewegt“ hast Du wichtige Tipps gegeben, wie jeder seine Ziele erreichen kann. Ich denke, die Aktion war auch deshalb ein voller Erfolg.

Danke für das Kompliment. Ja, diese Aktion war etwas ganz Besonderes und mir eine Ehre. Es hat allen, die ich motivieren konnte, eine Menge Spaß gemacht. Und es passt perfekt zu meinem Motto „Leichtigkeit“. Leichtigkeit bedeutet für mich Einfachheit, aber auch Schwerelosigkeit – wie das eben so ist auf dem Mond und im Idealzustand auch auf der Erde. Dieses Motto steckt Dynafit auch in seine Produkte.

Da wäre es doch gut, wenn Eure KundInnen Eure Produkte auch überall anprobieren könnten. Habt Ihr schon virtuelle Kundenberatung oder „Video-Anproben“ im Angebot?

Das hatten wir so bisher leider noch nicht, aber vor allem für unseren vielen technischen Produkte wäre die virtuelle und doch persönliche Beratung ein starkes Argument. Gerade was die Endkunden anbelangt, stehen wir noch am Anfang einer spannenden Reise. Viele unserer Handelspartner machen bei der digitalen Kundenberatung aber bereits einen sehr guten Job und wir lernen auch von unseren B2B-Kunden.

Danke für das Gespräch.


Bei Dynafit und vielen kleinen und mittleren Unternehmen vermischen sich die analoge und die digitale Welt immer stärker. Cisco hat dafür ein Portfolio zusammengestellt, dass ihre Bedürfnisse an Flexibilität und Kostentransparenz berücksichtigt. Mehr dazu in meinem Blogbeitrag „Work your way“.

 

Zu Benedikt Böhm

Benedikt Böhm ist Internationaler Geschäftsführer der Bergsport- und Skitouren-Marke Dynafit und Board Member der Oberalp Gruppe. Außerdem ist Benedikt auch Extremskibergsteiger und -skifahrer.

Bei „Cisco Bewegt“ hat er in der YouTube Reihe #goforpossibilities wertvolle Tipps gegeben, wie auch Ungeübte neue Herausforderungen meistern. Am Ende haben 475 Teams mit insgesamt 2.124 Teilnehmern gemeinsam 1.073.177.674 zurückgelegt – das reichte dann sogar für die Strecke von der Erde bis zum Mond und (fast) zurück. Gesammelt wurden 50.000 USD für eine inklusive Zukunft für alle!

 

Tags:
Kommentar hinterlassen