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Studie: Was Verbraucher weltweit von der DSGVO halten

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Sind normale Anwender vom Datenschutz nur genervt oder finden sie die neuen Regeln sogar gut? Cisco hat in einer weltweiten Studie 2600 Menschen befragt und dabei erstaunliche Ergebnisse erhalten.

Die Zahl der Datenschutzvorfälle reißt nicht ab: Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass beim Autovermieter Buchbinder mehr als 3 Millionen Kundendaten offen zugänglich waren, inklusive Schadensberichten und weiteren personenbezogenen Daten. Bei Microsoft gab es 250 Mio. Chat-Einträge aus dem Support, die sich jedermann herunterladen konnte.

Andererseits muss man bei vielen Arztbesuchen und jedem neuen Online-Geschäft häufig die Verarbeitung von personenbezogenen Daten autorisieren. Man könnte meinen, dass dies den Otto-Normalverbraucher nur noch nervt und er wenig Verständnis dafür aufbringt.

Doch dem ist nicht so.

Die weltweite Cisco-Befragung von 2600 Verbrauchern zu Cybersicherheit zeichnet ein deutliches anderes Bild. Die meisten Nutzer verstehen, dass es heute von Vorteil und häufig notwendig ist, Unternehmen und Anwendungen bestimmte persönliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Häufig lassen sich nur so Produkte und Dienste bequem nutzen. Allerdings sind Anwender durchaus sensibilisiert und auch besorgt, wer auf die Daten Zugriff bekommt und was damit passiert.

Vier grundlegende Erkenntnisse lassen sich aus der aktuellen Studie von Ende 2019 herauslesen:

1. Die Verbraucher interessieren sich für den Datenschutz und haben häufig schon Maßnahmen ergriffen

Von der 2600 befragten Personen haben 84% angegeben, dass sie sich um den Datenschutz Gedanken machen, bezogen auf ihre eigenen Daten oder die Daten anderer. Davon haben 80% angegeben, dass sie bereit sind, dafür auch zu handeln und auch Geld auszugeben. Sie wissen, dass sie für Produkte und Dienstleistungen mit einem besseren Datenschutz auch mehr zahlen müssen. Davon haben 48% bereits gehandelt und sind beispielsweise zu Unternehmen gewechselt, die mit Daten verantwortungsvoller umgehen und einen hohen Datenschutz garantieren.

Insgesamt kann man also 32% der befragten Verbraucher zu den „Aktiven Datenschützern“ zählen, die bereits gehandelt haben, um ihre Daten besser zu schützen.

2. Datenschutzbestimmungen bilden die Grundlage für Innovation und helfen, Vertrauen aufzubauen

Den Verbrauchern wurden im zweiten Teil der Umfrage sechs innovative Produkt- und Service-Ideen präsentiert, bei denen sie weitreichende personenbezogene Daten teilen mussten, dafür aber zusätzliche nützliche Informationen erhalten sollten. Dies wurde überwiegend kritisch gesehen.

Interessant sind dabei aber die Unterschiede zwischen den Gruppen von Verbrauchern, die die DSGVO kannten, und denen, denen sie unbekannt war. Die DSGVO-Kenner stimmten den Ideen deutlich häufiger zu (38%), als jene, die die DSGVO nicht kannten (24%). Das zeigt, dass Datenschutz heutzutage ein Differenzierungsmerkmal für Unternehmen ist. Wer über klare Datenschutzrichtlinien glaubhaft versichern kann, den Datenschutz zu gewährleisten, baut Vertrauen auf und hat dadurch Vorteile gegenüber den Mitbewerbern.

3. Die DSGVO ist in den Augen der Verbraucher eine gute Sache

Die Verbraucher wissen die Rolle der Regierung und Behörden bei der Regulierung personenbezogener Daten zu schätzen. Bei der Frage, wer für den Datenschutz hauptverantwortlich sein sollte, sprachen sich 45% für die nationale Regierung aus. Mit 24% knapp ein Viertel sahen die einzelnen Personen selbst in der Pflicht, gefolgt von 21% für Unternehmen. Lokale Behörden waren für 7% die Hauptverantwortlichen.

 

 

Unter denjenigen, die die DSGVO kennen (941 Teilnehmer, etwa 36%), sieht eine deutliche Mehrheit von 55% die DSGVO positiv, nur 5% lehnten sie ab. Besonders hoch war dabei die Zustimmung in Ländern wie China (82% positiv) und Indien (89%), In Frankreich (34%) und Deutschland (37%) lag sie dagegen eher niedrig. Die größte Ablehnung mit 10% gab es in Deutschland, gefolgt von Italien (8%).

 

4. Viele Verbraucher wissen nicht, was die Unternehmen mit den Daten machen

Die meisten Befragten wünschen sich eine einfache und transparente Einsicht in die Nutzung ihrer Daten. 43% glauben, sie seien nicht in der Lage, ihre Daten angemessen zu schützen, bei älteren Menschen ist dieser Prozentsatz noch deutlich höher. Knapp drei Viertel der Befragten geben dazu an, es sei einfach zu schwierig herauszufinden, was Unternehmen mit den personenbezogenen Daten machen würden. 46% meinen, dass ihre Daten bereits öffentlich verfügbar sind und zwei Fünftel nehmen an, dass sich die Unternehmen einfach nicht an ihre Datenschutzpolitik halten.

Fazit

Bereits 32% der Befragten hat aktiv gehandelt, um den Datenschutz zu verbessern. Unternehmen sind daher gefordert, in den Datenschutz und das Vertrauen der Kunden zu investieren. Kunden sind auch bereit, neue Datennutzungen zu akzeptieren, wenn die Datensicherheit offensichtlich gewährleistet ist. Dazu gehört auch, dass man transparent und schnell Auskunft über die Daten geben kann.

Die ausführliche Studie hält noch zahlreiche weitere Erkenntnisse und Detail-Informationen bereit und lässt sich hier herunterladen: PDF-Download

Authors

Susanne Osswald

SME Cyber Security

Marketing Deutschland

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