Stanley Black & Decker: Internet of Everything in der Produktionsanlage
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Blogpost von Chet Namboodri, Cisco, und Patrick Gilbert, AeroScout Industrial
Die zunehmende Vernetzung verbessert die Lebensqualität und setzt wirtschaftliche Impulse sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor. Bei einer Diskussion zum Thema Internet of Everything vergangene Woche führten Cisco und seine Partner zahlreiche Beispiele hierfür an. Von vernetzten Energieinfrastrukturen über effizientere Krankenhäuser bis hin zu „Smart Cities“ – das Internet of Everything (IoE) schafft greifbare Ergebnisse mit erheblichem Transformationspotenzial. Dabei bietet die umfassende Vernetzung in der Fertigung das größte Wachstums- und Entwicklungspotenzial aller Branchen. Und das selbst unter Berücksichtigung der Automatisierungs- und Steuerungssysteme, die in den letzten 50 Jahren in den weltweiten Produktionsstätten Einzug gehalten haben. Cisco erwartet, dass das IoE hier bis 2022 ein wirtschaftliches Potenzial von knapp 4 Billionen US-Dollar generieren wird.
In der oben genannten Diskussion zum Thema IoE erläuterte Stanley Black & Decker, welche Ergebnisse das Unternehmen mit Connected Factory Wireless bislang erzielt hat und wie sich die Lösung, die von Cisco und AeroScout Industrial implementiert wurde, voraussichtlich auf Produktivität und Umsatz sowie die Kosten- und Risikovermeidung auswirken wird. Stanley Black & Decker mit Hauptsitz in New Britain (USA) ist ein weltweit führender Hersteller von Handwerkzeug, Elektrowerkzeug und Zubehör, mechanischer Sicherheitstechnik sowie elektronischen Sicherheits- und Überwachungssystemen und bietet Produkte und Services für Industrieanlagen an. Das Unternehmen ist vermutlich jedem Heimwerker ein Begriff. 2005 eröffnete Stanley Black & Decker ein neues Werk in Reynosa, Mexiko, in dem Dutzende Produkte wie Sägen, Hobel, Akkubohrer, Strahler und Schraubenzieher für die Marke DeWALT sowie Rasenmäher für die Marke Black & Decker gefertigt werden.
Die Produktion von Millionen Elektrowerkzeugen pro Jahr bringt einige Herausforderungen mit sich. Mehr als 40 unterschiedliche Modelle werden im Werk hergestellt und müssen immer wieder an neue Anforderungen der Privat- und Unternehmenskunden weltweit angepasst werden. Eine schnelle Reaktionsfähigkeit auf Änderungen und ein effizientes Ressourcenmanagement sind daher entscheidend. In der Vergangenheit wurden die Tabellen für Pläne und Produktionsmengen, Qualitätskontrolle und Schichtwechsel von Hand erstellt. Das war sehr mühsam und zeitaufwendig. In Reynosa wollte man daher auf Echtzeittransparenz für die Produktion im Werk setzen.
Mit Unterstützung von Cisco und AeroScout Industrial baute Stanley Black & Decker (SB&D) auf Basis des Internet of Things (IoT) eine vollständig vernetzte Produktionsanlage mit Echtzeit-Lokalisierungssystem (Real-Time Location System, RTLS) auf. Dabei kamen ein leistungsstarkes Wireless-Netzwerk von Cisco und die führenden Enterprise Visibility-Lösungen von AeroScout Industrial zum Einsatz. Das RTLS umfasst kleine Wi-Fi-RFID-Tags, die an praktisch jedem Material angebracht werden können und den Mitarbeitern am Fließband sowie Schichtleitern und Werksleitern Echtzeitinformationen zu Standort und Status des jeweiligen Materials liefern. Dank der Integration des AeroScout Wi-Fi-Tags in die speicherprogrammierbare Steuerung (Programmable Logic Controller, PLC) zur Qualitätssicherung werden Produktionsergebnisse sofort an das Management gesendet, wenn der SB&D-Router nach dem letzten Test ausgewertet wird.
Zusätzlich hat das Werk in Reynosa eine Cisco Unified Wireless Network-Infrastruktur installiert. Das Wireless-Netzwerk von Cisco steht im gesamten Werk zur Verfügung. Dadurch spart das Unternehmen nicht nur die Ausgaben für ein neues Netzwerk, durch die Nutzung der bereits bestehenden stabilen Verbindungen sind die Mitarbeiter jederzeit optimal über alle Produktionsvorgänge informiert – und können Endkunden so einen Mehrwert bieten.
Die Lösung bescherte SB&D eine um 12 Prozent höhere Arbeitsleistung, der Durchsatz wurde um ca. 10 Prozent gesteigert und die Lagerhaltungskosten um 10 Prozent gesenkt. Durch die Möglichkeit, Aktivitäten in Echtzeit zu überwachen und darauf zu reagieren, können Management und Unternehmensführung zudem schneller und fundierter Entscheidungen treffen. Die Mitarbeiter wiederum können Produktionsleiter unmittelbar von der Anlage aus über die Qualität informieren.
Das Werk erweitert die Implementierung jetzt auf alle Produktionsanlagen in Reynosa. Ziel ist es, Materialien und Komponenten im Lager nahtlos zu verfolgen und die benötigten Materialien an jede beliebige Anlage zu liefern.
Der Return on Investment, den Unternehmen durch die umfassende Vernetzung ihrer Geschäftsprozesse erzielen können, ist beeindruckend. Stanley Black & Decker gehört nun zu den Herstellern, die ihre Anlagen mit IoT-Lösungen für die Fertigung nicht nur fit für die Zukunft machen, sondern bereits jetzt von mehr Effizienz, einem höheren Durchsatz und weitreichenden geschäftlichen Vorteilen profitieren.