Bereits die erste Welle der Corona-Pandemie hat Deutschland herausgefordert und Transformationsschübe bewirkt, die so zuvor kaum vorstellbar waren. Politik, Unternehmen und die Gesellschaft wurden auf eine Bewährungsprobe gestellt, die Schwachstellen freilegte, aber auch großes Potenzial offenbarte. Unternehmen, die ihre digitale Strategie zuvor in Jahreszeiträumen planten, haben ihre Initiativen innerhalb weniger Tage oder Wochen skaliert. Institutionen, die bisher kaum für Digitalaffinität bekannt waren, haben in kurzer Zeit digitale Lösungen eingeführt und dabei hohe Flexibilität und Kreativität bewiesen. Dazu gehören Verwaltungen, Schulen, Universitäten, das Gesundheitswesen, aber auch Kirchen.
Die digitale Transformation darf nun – angesichts der zweiten Welle – nicht abflauen. Vielmehr müssen wir sie – unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus den letzten Monaten – weiter konsequent vorantreiben. Dafür hat Cisco in seinem „CIO-Impact-Report: COVID-19“ mehr als 300 CIOs weltweit dazu befragt, wie sich die Pandemie auf ihre Führungsstrategien, den alltäglichen Stresspegel und die Perspektiven für aktuelle und zukünftige IT-Strategien ausgewirkt hat. 78 Prozent der befragten CIOs/CTOs gaben an, dass die Corona-Pandemie schwere Auswirkungen auf ihr Unternehmen hatte.
Einfluss von CIO und CTO wächst
Von den Befragten waren 88 Prozent der Meinung, dass sich die Rolle des CIO/CTO ausweitet hat und sie einen größeren Einfluss in ihren Unternehmen und den jeweiligen Branchen haben. Insbesondere neue, virtuelle Formen der Zusammenarbeit haben während der Pandemie eine Blütezeit erlebt. So hoben die Befragten die Bedeutung regelmäßiger Teambesprechungen per Video (86 Prozent), einheitlicher Kommunikationsmittel, die schnellere Innovation und Iteration ermöglichen (79 Prozent), und Einzelgespräche per Video (78 Prozent) hervor.
Ihre Leistungen haben die Wahrnehmung der IT in den Unternehmen drastisch verändert: Sie ist von der Commodity (wird nur wahrgenommen, wenn etwas nicht funktioniert) zum Enabler geworden und hat in der Krise das Geschäft aufrechterhalten und neue Möglichkeiten geschaffen. Auf die Netze war und ist dabei Verlass – und sie sind dadurch wie Strom und Wasser zu einer kritischen Infrastruktur geworden.
Gekommen, um zu bleiben
Zusammen mit unseren Kunden und Partnern arbeiten wir intensiv an Lösungen für die sogenannte „Neue Normalität“. Das ist für viele ein enormer Kraftakt, aber gleichzeitig die Grundlage für die Zukunft. Noch nie gab es eine bessere Zeit für die IT, Veränderung herbeizuführen.
Vieles, was in der Krise entstanden ist, wird langfristig bleiben und weiter ausgebaut werden. Dafür muss aus dem digitalen Schub der vergangenen Monate nun eine langfristige Strategie werden. Das Konjunkturpaket der Bunderegierung setzt dafür die richtigen Anreize: Es stärkt Infrastruktur und Krisenfestigkeit in Wirtschaft, Verwaltung, Bildung und Gesundheit. Zusätzlich haben Bund und Länder (z.B. Berlin) Digitalisierungsprogramme für den Mittelstand aufgelegt. Aber Geld ist nicht alles.
Wir brauchen auch die nötige Infrastruktur in der Fläche, mehr digitale Aus- und Weiterbildung und Ökosysteme, die mit Knowhow und Begeisterung die Digitalisierung vorantreiben. Für uns bedeutet das, nicht nur die grundlegenden Technologien dafür zu entwickeln, sondern auch die richtigen Menschen zusammenzubringen. Daran arbeiten wir seit Jahren im Rahmen unseres globalen Country Digitization Acceleration Programms – hierzulande bekannt unter dem Namen „Deutschland Digital“.