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Heinz Paul Bonn, Vorsitzender vom „Kuratorium Digitales Deutschland“


09. April 2018


Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche. Ich arbeite und diskutiere darum mit verschiedensten Personen, die an unterschiedlichen Stellen aktiv sind für eine erfolgreiche Digitalisierung in Deutschland. Die Gedanken und Argumenten von vielen dieser Menschen schätze ich sehr. Einige möchte ich darum hier veröffentlichen. Heute habe ich 3 Fragen an:

Heinz Paul Bonn, Vorsitzender vom „Kuratorium Digitales Deutschland“ des Bundesverbands Deutsche Startups e.V.

Heinz Paul Bonn ist der Mann mit der roten Brille der Digitalisierungsszene in Deutschland. Früher war er Vizepräsident des Bitkom und hielt verschiedene Ehrenämter u.a. als Mitglied des Mittelstandsbeirats der Bundesregierung und bei BDI und BDA.   

 

ln der IT-Szene bist Du einer der bekanntesten, aber auch einzigen Lautsprecher für den Mittelstand.

Warum gibt es noch immer Berührungsängste mit der Digitalisierung? 

Heinz Paul Bonn: Der Mittelstand hat gar keine Berührungsängste gegenüber der Digitalisierung. Er hat nur entweder keine Zeit oder kein Geld für Innovationen, deren unmittelbarer Nutzen ihm nicht klar ist. Deshalb arbeiten viele mittelständische Unternehmen erst einmal an einer Digitalstrategie, um sich über Ziele und Potenziale im Klaren zu werden. Neben den Klassikern „Effizienzsteigerung“ und „Kostensenkung“ ist das auch die Erarbeitung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Und das dauert.

 

Du sagst, Unternehmen sollten auf KI und Cloud setzen, um erfolgreich zu sein.

Wie soll ein Mittelständler mit 1.000 Mitarbeitern und begrenzten IT-Ressourcen das angehen?

Heinz Paul Bonn: Cloud und Künstliche Intelligenz sparen ja gerade IT- Ressourcen ein. Indem immer mehr Funktionen als Services über die Daten- und Anwendungswolke bereitgestellt werden, kann der Mittelstand genau die Dienste zu der Zeit nutzen, die er braucht. Das ist eigentlich total mittelstandskonform. Was der Mittelstand braucht, ist nur noch eine (einfache) API, über die er diese Dienste einbinden kann. Das gilt übrigens in ganz besonderem Maße für die Künstliche Intelligenz, die als Cloud-Dienst angeboten wird – egal ob Sprach- und Bilderkennung, Cognitive Computing, Predictive Analytics oder Machine Learning.

 

Du arbeitest intensiv im Bundesverband Deutsche Startups.

Was ist das Geheimrezept für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Startups und etablierten Unternehmen?

Heinz Paul Bonn: Viele Unternehmen „schmoren noch zu sehr im eigenen Saft“. Sie suchen Partnerschaften unter ihresgleichen, am liebsten aus der eigenen Branche und im Idealfall aus der eigenen Supply Chain. Digitalstrategien sind aber hauptsächlich dann erfolgreich, wenn sie gerade nicht den altbewährten Seilschaften entlang der eigenen Lieferkette folgen, sondern richtig querdenken. Ein zweiter Erfolgsfaktor ist das gegenseitige Verstehen der jeweiligen Arbeitskultur. Die einen entscheiden schnell und leben die Kultur der Fehlerkorrektur. Die anderen leben nach „Check and Balance“ und brauchen Monate für Entscheidungen. Alle Beteiligten müssen hier willens sein, sich auf die Arbeitsweise des Gegenübers einzulassen und dessen Vorteile zu erkennen.

 

Vielen Dank Heinz Paul Bonn für das interessante Gespräch.

Um die Innovationschancen der Digitalisierung noch besser nutzen und die Digitalisierung Deutschlands verstärkt ankurbeln zu können, hat Cisco im März 2016 das Investitionsprogramm „Deutschland Digital“ ins Leben gerufen. Dabei liegen uns 3 Schwerpunktthemen am Herzen: Bildung, Innovation, Sicherheit. Erfahren Sie mehr unter www.cisco.de/deutschland-digital

Weitere Interviews können Sie über den Tag “3 Fragen an” am Ende des Blogs aufrufen.

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