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Ethernet der Zukunft

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Wie stark alleine der Internet-Datenverkehr in Zukunft noch steigen wird, hat Carlo Wolf, Geschäftsführer von Cisco in Deutschland, bereits vor einiger Zeit in seinem Blogbeitrag gezeigt.

Durch Cloud Computing werden große Datenmengen generiert, die immer und überall abrufbar sein müssen. Darum ist der schnelle und sichere Transport im Netz zwingend, um Daten zeitnah dem Endanwender zur Verfügung zu stellen. Gerade beim Zugriff auf diese Daten in einer Cloud-Umgebung oder in verteilten Rechenzentren, ist die Geschwindigkeit zwischen den Komponenten eine wichtige Voraussetzung, damit alle relevanten Informationen in Echtzeit übermittelt werden.

Mit 40/100 Gigabit Ethernet (GbE) werden diese neuen Geschwindigkeitsdimensionen erreicht. Allerdings: Aufgrund der Optikpreise wird 100 GbE bis auf Weiteres eine teure Technik bleiben. Daher sehe ich einen schnelleren Übergang nur in speziellen Bereichen, wie etwa massiv skalierbaren Rechenzentren, bei Forschungseinrichtungen oder Service Providern.

Nur, welche Auswirkungen haben diese neuen Geschwindigkeiten auf vorhandenes Equipment und Funktionen wie Monitoring oder Security?

Für das Flow-Monitoring wird „Sampling“ an Wichtigkeit gewinnen. Policy based Routing (PbR) und ACL redirect helfen schon heute, einzelne Flows zu monitoren. Auch in Zukunft werden Security-Appliances weiterhin eine Rolle spielen, dann mit High Speed Interfaces für höhere Ethernet-Geschwindigkeiten. Es ist aber auch vorstellbar, daß Security zunehmend als virtualisierter Service Einzug in eine Server-Farm hält.

Was sollte der Anwender beachten, wenn er zukunftssicher investieren will?

Wenn man sich für die Investition in 40/100 GbE entscheidet, müssen bereits im Vorfeld einige Punkte beachtet werden:

  • Die Kapazitäten der Core Switches sollten ausreichend dimensioniert sein, um genügend Bandbreite pro Slot zu gewährleisten.
  • Man sollte auf eine hohe Flexibilität der einzelnen Komponenten achten, wie beispielsweise Linecards in Switches, die heute 4×10-GbE-Optik leisten und gleichzeitig 1×40-GbE-Optik unterstützen, sowie die Option auf 100GbE bieten.
  • Die Forwarding-Leistung (pps) sollte ausreichend dimensioniert sein.

Vor der Migration zu 40/100 GbE sollte man einen kritischen Blick auf die eigene Netzlast und die Verkabelung werfen:

  • Welche Glasfaserverkabelung steht zur Verfügung?
  • Welche Verkabelung ist in Zukunft möglicherweise geplant?
  • Wird 100 GbE kurzfristig oder in den nächsten Jahren überhaupt benötigt?

Gerade die Verkabelungsinfrastruktur spielt bei der Migration zu 40/100 GbE eine große Rolle. Wenn es darum geht, größere Distanzen zu überbrücken, empfehle ich Single Mode Fiber. In Rechenzentren kann man aber auch auf Multi Mode Fiber zurückgreifen. Kupfer Twinax Kabel bieten sich für kurze Stecken (bis 7m) als eine preiswerte Alternative an.

Der Übergang zu 40/100 GbE ist generell von innen nach außen anzugehen. Beginnen sollte man daher zunächst im Rechenzentrum, da hier der größte Datenzuwachs zu erwarten ist. Erst danach sollte 40/100 GbE zur Switch-Switch-Verbindung im Campus Netzwerk eingesetzt werden.

Und: Nicht zuletzt sollte man unbedingt darauf achten, dass die gesamte Infrastruktur IPv6-fähig ist. Was es dabei zu beachten gilt, habe ich für Sie in meinem Blog-Beitrag „Die Zukunft heißt IPv6“ zusammengestellt.

Wenn Sie Fragen zu dieser Thematik haben oder weitere Tipps und Anregungen wünschen: Melden Sie sich gerne bei mir oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

Authors

mwietryc

Manager Systems Engineering

Partner Sales Organization

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