Welche Akquisen gab es von Cisco im Jahr 2020? Hier eine kurze Summary mit meinen persönlichen Top 5.
Zum Jahreswechsel gibt es immer eine Zeit in der man auf das vergangene Jahr zurückschaut und reflektiert, was uns in den letzten zwölf Monaten bewegt hat. Natürlich gab es ein Thema, dass alles überschattet hat – nämlich die Frage, wie wir alle mit der Pandemie umgegangen sind – im persönlichen aber auch im geschäftlichen Umfeld. Hierzu wurde bereits viel geschrieben und gesagt. Technologie hat hier einen entscheidenden Beitrag geleistet um überhaupt in der Lage zu sein weiterhin arbeiten zu können – und auch um Innovationen vorantreiben zu können.
Und ein wichtiger Teil der Cisco Innovations-Strategie ist natürlich der Zukauf von Unternehmen, die das Portfolio sinnvoll ergänzen und weiterentwickeln. Rückblickend auf das Jahr 2020 gab es hier eine ganze Reihe spannender Akquisen, von denen ich meine persönliche Top 5 Liste zusammengestellt habe.
Eine komplette Liste aller Cisco Akquisen der letzten Jahre findet man hier.
ThousandEyes – April 2020
ThousandEyes ist eine dieser Akquisen bei denen man sich am Kopf kratzt und denkt – wirklich, war das erst im April, dass die Akquise angekündigt wurde? Für mich passt ThousandEyes perfekt in das Cisco Portfolio und wir arbeiten mit den Teams schon so eng zusammen, dass man meinen könnte ThousandEyes hätte schon immer zu Cisco gehört.
Sichtbarkeit im Netzwerk ist gerade in der heutigen Zeit von entscheidender Bedeutung. Natürlich sind wir in der Lage mittels Meraki Dashboard, oder DNA Center genau zu erkennen was im Campus Netzwerk passiert, natürlich können wir mittels Cisco Application Centric Infrastructure (ACI) oder Cisco Data Center Network Manager (DCNM) erkennen was bei uns im Rechenzentrum passiert, Cisco SD-WAN gibt uns Sichtbarkeit über unsere WAN Strecken – aber was tatsächlich in den Service-Provider Netzen los ist, welcher Hyperscaler mit welchen Latenzzeiten dienen kann, welchen Weg meine Daten über das Public Internet gehen – diese Frage kann uns ThousandEyes beantworten.
In einer Welt die zunehmend digitaler wird und in der wir unsere wichtigsten Services über verschiedene Clouds laufen lassen, hilft uns ThousandEyes dabei eine wirkliche Ende-zu-Ende Sicht zu erlangen. Wir können erkennen wenn der Nutzer keine ideale Verbindung hat und an welcher Stelle das Problem verursacht wird. In Kombination von ThousandEyes mit AppDynamics und Cisco SD-WAN können wir die Zuverlässigkeit, Performanz und Skalierbarkeit von Cloud Anwendungen massiv steigern.
Wer heute plant ein neues Rechenzentrum aufzubauen, eine Migration seiner Anwendungen in die Cloud zu machen, neue Niederlassungen anzubinden – oder seinen Mitarbeitern im Homeoffice eine bessere Anbindung zu ermöglichen, der sollte sich ThousandEyes anschauen.
In den kommenden Monaten werden wir hier auch eine rasche Integration der Services in die Cisco Produkte wie AppDynamics, Cisco SD-WAN, Meraki und unsere Catalyst Geräte sehen.
Babble Labs – August 2020
Dieses Jahr war eindeutig das Jahr des Homeoffices und der WebEx Konferenzen. Die Mute-Taste wurde der ständige Begleiter, wenn der Hund bellt, die Waschmaschine schleudert, die Kinder im Flur Fußball spielen oder im Nachbarzimmer jemand ein Regal an die Wand schraubt. Mit der Akquise von Babble Labs im August können wir jetzt die Mute-Taste entlasten und uns auch dann in WebEx Konferenzen zu Wort melden, wenn es zu Hause mal wieder etwas turbulenter ist. Denn Babble Labs ist in der Lage diese Störungen aus dem Audio-Stream herauszufiltern – aber gleichzeitig das gesprochene Wort klar und deutlich zu übermitteln.
Die Technologie ist innerhalb kürzester Zeit bereits in WebEx reingewandert, so dass auch ich dieses Jahr über WebEx Vorträge halten konnte, während mein Mann im Wohnzimmer mit der Bohrmaschine hantierte.
Slido – Dezember 2020
Noch eine Akquise aus dem Bereich Collaboration ist Slido. Wer in diesem Jahr wie ich zu fast hundert Prozent seiner Arbeitszeit in WebEx verbracht hat, weiß wie anstrengend es ist immer aufmerksam zu bleiben – und als Vortragender fragt man sich natürlich auch immer, wie man dafür sorgen kann, dass die Zuschauer auch wirklich zuhören – und natürlich auch was sie denken, ob sie zustimmen oder eher ablehnend reagieren. In einem gemeinsamen Meetingraum reicht ein kurzer Blick über das Publikum um die Stimmung aufzunehmen – in der virtuellen Welt hilft uns Slido.
Mit diesem Tool, welches in kürze in WebEx integriert werden soll, können jetzt kleine Umfragen erstellt werden, Fragen gestellt und Quizes gehalten werden. Und das so intuitiv, dass es einfach nur Spaß macht.
Portshift – Oktober 2020
Für eine moderne Software-Architektur ist DevOps einfach nicht mehr wegzudenken und wer heute Cloud-Anwendungen entwickelt, tut dies mit Microservices in Containern. Das hat ungemein viele Vorteile, bringt aber auch eine nicht unerhebliche Komplexität mit sich – und die große Herausforderung ist hier: wie können diese Cloud-Anwendungen gesichert werden? Application Security hat bei verteilten Micro-Services eine besondere Bedeutung.
Portshift bietet hier Sicherheit für Container und Kubernetes-Cluster. Eine Micro-Segmentierung der Container wird hiermit möglich. Jedes Micro-Segment hat hierbei eine eigene Identity und eigene Policies. Hierbei arbeitet Portshift mit der Service-Mesh Architektur von Istio zusammen und vereinfacht Installation, Integration und Implementation. So erhält man eine Übersicht über die Kubernetes-Cluster inklusive CI/CD Metadaten, erhält Einblick in den Netzwerkverkehr innerhalb und zwischen Kubernetes-Clusern und kann diesen auch verschlüsseln.
Fluidmesh Networks – April 2020
In einer Zeit in der wirklich alles digital angeschlossen wird, ist natürlich auch eine optimale und zuverlässige drahtlose Verbindung notwendig. Insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten ist dies aber eine Herausforderung. Fluidmesh ist in der Lage auch bei hohen Geschwindigkeiten (mehr als 300 km/h) eine stabile Datenübertragung zu ermöglichen. Damit ist es natürlich möglich auch in schnellen Zügen eine stabile Internetverbindung zu ermöglichen, aber auch alles andere was sich bewegt kann mit Hilfe von Fluidmesh stabil und sicher angebunden werden.
Fluidmesh verwendet ein MPLS basiertes, drahtloses Übertragungsprotokoll, dass als Overlay über ein bestehendes Netzerk gelegt werden kann. Durch diese Architektur wird die Übertragung besonders robust und flexibel. Als Topologien werden neben Mesh auch Point to Point und Point to Multipoint und eine Mischung der Topologien unterstützt. Als Übertragungsprotokoll kommt die Eigenentwicklung Fluidity ins Spiel, mit dem sich auch bei hohen Geschwindigkeiten bis zu 500 Mbps übertragen lassen.
Eine wunderbare Ergänzung für das Cisco IOT Portfolio von der wir in Zukunft sicher noch viel hören werden.
Diese Liste ist wie bereits angedeutet meine persönliche Top 5. Welche Akquisition hätte deiner Meinung nach noch ein Platz auf dem Treppchen verdient und warum?
3 Kommentare
Tolle Zusammenfassung! Danke!
Hallo Kristina,
gut zusammengestellt und spannend beschrieben!
Viele Grüße, Heinz
Hi Kristina, eine prima Summary!