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„Man muss hungrig bleiben!“ – Wie sich die LSW Group im Lockdown digital neu erfand

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Die globale Pandemie traf die Gastronomie- und Eventbranche besonders hart. Dennoch halten sich viele Unternehmen wacker. Ein Viertel der deutschen KMU nutzte die Krise sogar, um digitale Produkte, Dienstleistungen oder Angebote neu zu gestalten oder zu verbessern. Das zeigte bereits unsere Studie „Digitaler Reifegrad kleiner und mittelständischer Unternehmen“ 2020. Etwa ein Jahr später will ich wissen, was sich für Unternehmen der Gastronomie- und Event-Branche verändert hat und wie es mit der Digitalisierung im deutschen Mittelstand vorangeht.

In der zweiten Folge meiner Interviewtour spreche ich mit Martin Dobner, Geschäftsführer der LifestyleWerkstatt, über die jüngsten (IT-)Herausforderungen, seine Erfahrungen in den letzten Monaten und wie Digitalisierung die Branche voranbringen kann. Die LifestyleWerkstatt ist eine Tagungs- und Eventlocation mit derzeit sechs MitarbeiterInnen und Sitz in Mörfelden-Walldorf. Aufgrund der Nähe zu Frankfurt wird die Location gern von namhaften Unternehmen wie Fraport, Lufthansa, Samsung oder auch Cisco für Seminare und Events gebucht.


Martin, die LifestyleWerkstatt hat die Pandemie nicht nur überlebt, sondern sich sogar neu erfunden. Dieser Weg war sicher steinig?

Es war nicht einfach. 2019 war das beste Jahr unserer Firmengeschichte und wir waren für 2020 weitgehend ausgebucht – und dann brach mit dem ersten Lockdown fast das gesamte Geschäft auf einmal weg. Das war zuerst ein Schock, aber resignieren war keine Option. Wir haben uns hingesetzt und überlegt: Wie können wir die Zeit sinnvoll nutzen? Wie arbeiten andere Unternehmen? Wir mussten unser ganzes Konzept neu betrachten. Als ersten Schritt haben wir dann unsere Website überarbeitet.

Ihr gehört zu den 24 Prozent der KMU, die ihr Geschäft während der Krise umgestellt haben. Was hat sich bei euch verändert?

Wie zahlreiche andere Unternehmen auch, sind wir auf den Lieferzug aufgesprungen. Viele andere Möglichkeiten gab es erstmal nicht. Wir stellten also durchdachte, hübsche Boxen zusammen, die wir an KundInnen schickten, die nicht bei uns vor Ort sein konnten. Darin waren beispielsweise Olivenöl aus Mallorca oder eine Flasche Riesling vom Weinbauer nebenan. Das war ein echtes Plus der Pandemie: Aus der Not haben wir viele Kooperationen geschmiedet, die allen Beteiligten weiterhalfen.

Inwieweit hat euch die IT-Technologie vorangebracht?

Wir haben erstmal unsere Möglichkeiten betrachtet. Eine Schulung digital umzusetzen, ist nicht so einfach, wenn alles technisch perfekt klappen und dabei immer noch menschlich und nahbar sein soll. Wir fingen also an, Webex zu „daten“. Dadurch merkten wir schnell, dass wir auch einen leistungsfähigeren Datenstrom benötigen – es musste neue Hardware her. Wichtig war uns, dass die  Technologie Sicherheit bietet, aus einer Hand kommt und wir einen zentralen Ansprechpartner haben, der uns jederzeit zur Seite steht. Irgendwann hatten wir alles, was digital für unser Geschäft in Frage kam, ausprobiert und uns für Cisco entschieden.

Und heute?

Heute haben wir dank Meraki ein starkes Netzwerk, über das unsere SeminarteilnehmerInnen flexibel kommunizieren und zusammenarbeiten können. Unser intelligentes WLAN bietet nun 100-prozentige Abdeckung, sodass unsere TeilnehmerInnen jederzeit auf alle Daten zugreifen können, auch wenn sie Räume wechseln. Und wir können spontan Personen per Videokonferenz zuschalten. Gerade in Pandemiezeiten mit wechselnden Kontakt- und Reisebestimmungen ist diese Flexibilität von zentraler Bedeutung. Außerdem erklären wir den SeminarleiterInnen, wie sie die Cisco Technik richtig einsetzen. So sind wir quasi über Nacht selbst vom Webex-Azubi zum Coach geworden.

Die Webex Boards stehen bereits in unseren Seminarräumen und unsere Gäste sehen sie und wollen sie nutzen. Damit können sie im Seminarbereich Teilnehmer viel besser mitnehmen. Dozenten teilen ihre Aufzeichnungen direkt mit allen Gästen, statt sie erst zu fotografieren und aufzubereiten. Zudem wird der Austausch gestärkt. Im Eventbereich verfolgen die Gäste über die Boards beispielsweise Twitter-Lifestream-Feeds zu ihren Veranstaltungen oder teilen Bilder, was vor allem den Fun-Faktor deutlich erhöht.

Kommt das bei den KundInnen gut an?

Und ob! Inzwischen ist es schon Standard, dass bei einem Seminar nicht alle bei uns vor Ort sind. Die Firmen fragen uns, was bei einem solchen hybriden Treffen möglich ist – und acht von zehn entscheiden sich für das digitale Gesamtpaket. Die Bereitschaft zum digitalen Denken ist heute viel größer als vor Corona – auch bei uns selbst. Dennoch brauchen wir alle einen Partner, der uns ein bisschen an die Hand nimmt. Du und Dein Team habt uns gezeigt, was technisch möglich ist. Wie wir es im Einzelfall am besten nutzen, mussten wir aber auch selbst herausfinden.

Wie wird es weitergehen bei der LifestyleWerkstatt?

Wir werden weiter investieren und uns nach den Rückschlägen im letzten Jahr auf jeden Fall wieder vergrößern. Dabei helfen unter anderem Fördergelder vom Staat. Wir wollen weitere Technik anschaffen und neue Ideen wie das „Exklusive Tagen“ oder unser „Worldcafé“ umsetzen, denn Studien haben gezeigt, dass Menschen in entspannter Café-Atmosphäre am produktivsten sind. Auch unsere Street Food Festivals wollen wir stärker mit unseren Seminaren verbinden.

Im letzten Jahr haben wir gemerkt, dass viel geht, wenn man nur will. Die Digitalisierung kann unsere Branche erstaunlich voranbringen. Das Wichtigste dabei ist: Man muss hungrig bleiben!

 

Zu Martin Dobner

Martin Dobner ist Geschäftsführer der LsW Group. Gemeinsam mit Roswitha Köhler leitet er die LifestyleWerkstatt, eine Tagungs- und Eventlocation im Herzen von Mörfelden, und treibt insbesondere die Digitalisierung im Unternehmen voran. Die LifestyleWerkstatt organisiert Seminare, „Creative Workplaces“, Teambuilding Events, Kochkurse, Incentives, Küchenpartys und private Feiern. Kunden können die Tagungsräume vor Ort nutzen, digitale oder hybride Seminare abhalten, mit technischer und kulinarischer Unterstützung der LifestyleWerkstatt.

 

Authors

Katharina Jessa

Direktorin

Cisco Deutschland Vertrieb KMU

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