Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland? Wie groß ist der „Transformationsschub“ durch die Corona-Pandemie und was ist nötig, um diesen für den digitalen Fortschritt zu nutzen? Darum dreht sich die zweite Folge unseres Video-Formats #DeutschlandDigital.
In der aktuellen Ausgabe spreche ich mit Jonas Rahe (Direktor Öffentliche Hand, Cisco Deutschland) und Martin Peuker (CIO und Leitung Geschäftsbereich IT der Charité – Universitätsmedizin Berlin) sowie Dr. Jens Schick (Vorstandsmitglied der Sana Kliniken AG, verantwortlich für IT und Digitalisierung). Dabei geht es um den Stand des digitalisierten Gesundheitswesens in Deutschland, die dadurch stark veränderte Rolle der IT – und die Bedeutung des Krankenhauszukunftsgesetzes.
Ein Stein kommt ins Rollen
Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, wie wichtig die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist, hat aber auch Defizite aufgezeigt. Es wurden neue Förderprogramme aufgesetzt: Krankenhauszukunftsgesetz (KhZG) und Krankenhauszukunftsfonds setzen wichtige Rahmenbedingungen. Damit steht dem System jetzt eine Fördersumme zur Verfügung, die vorher unvorstellbar war – eine große Chance für alle Träger.
„Es hat nie an Ideen gemangelt. Im Gesundheitsbereich ist es eine Frage von Budgets und Investitionsmitteln. In dieser Legislaturperiode ist so viel gemacht worden für die Digitalisierung, wie nie zuvor “
Dr. Jens Schick, Vorstandsmitglied der Sana Kliniken AG
Alleingänge vermeiden
Wichtig für eine erfolgreiche Nutzung der Fördermittel ist laut Peuker eine klare Digitalisierungsstrategie, denn: „Wenn man zu schnell zu stark wächst und die Organisation nicht mitnimmt, wird das nicht gelingen.“ Die Verwendungsmöglichkeiten sind dann vielfältig: Klar ist, die Digitalisierung muss sicher sein, die User Experience muss stimmen. Aber vor allem soll das Personal entlastet werden und nicht mit alten IT-Lösungen arbeiten müssen. In Sachen Interoperabilität herrscht nach wie vor großer Handlungsbedarf. Dabei müssen alle Kliniken zusammenarbeiten, sonst kann der strukturierte, standardisierte Datenaustausch unabhängig vom Erhebungsort nicht funktionieren.
Zeigen, dass es möglich ist
Die Charité arbeitet aktuell an Krankenhausinformationssystemen für Pflegekräfte und Ärzte, doch das Ziel ist eine komplett digitalisierte Universitätsmedizin: Alles, was nicht zwingend von Menschenhand erbracht werden muss, soll digitalisiert werden. „Das ist eine große Herausforderung für den IT-Bereich“, räumt Peuker ein. Für die Charité ist die Digitalisierung aber von so zentraler, strategischer Bedeutung, dass vier Prozent vom Gesamtumsatz dauerhaft und nachhaltig in die IT investiert werden. Für die Sana Kliniken steht die Einführung der mobilen Akten ganz oben auf der Agenda, außerdem die Vernetzung zwischen den Häusern und die Digitalisierung der Intensivstationen. Auch Portallösungen für Patienten und alle vor- und nachgelagerten Bereiche der medizinischen Versorgung, wie Arztpraxen oder Nachsorge, seien geplant.
IT-Sicherheit ist unsichtbar – bis etwas passiert
Dabei wird das Thema IT-Sicherheit im Zuge der Digitalisierung in beiden Häusern direkt mitgedacht, denn so fügt Dr. Schick mit einem Augenzwinkern hinzu: „Von Sicherheitsthemen merkt ja leider keiner etwas – es sei denn, es passiert etwas! IT-Sicherheit muss im kleinen ländlichen Krankenhaus genauso gegeben sein wie in der Metropole.“ Auch dafür bietet das Krankenhauszukunftsgesetz wertvolle Anreize. Die Herausforderung besteht nun in der Umsetzung und im “Liefern der Digitalisierung” für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen. Hierfür steht Cisco mit seiner Erfahrung, seinen Partnern und Experten zur Verfügung.
Gemeinsam den Fortschritt vorantreiben
#DeutschlandDigital ist das neue Format von Cisco, um über den Zustand der Digitalisierung in Deutschland zu sprechen und die Chancen der Digitalisierung in der Praxis zu betrachten. Aller 4 bis 6 Wochen geben wir gemeinsam mit Experten, Visionären und Meinungsmachern Impulse für ein digitales Deutschland mit mehr Wohlstand, Nachhaltigkeit und Chancengleichheit für uns alle. Die nächste 30-minütige Talkrunde wird sich dem Thema flexible IT-Modelle widmen und geht am 29. Juli auf Sendung. Ich werde dabei sein und Sie sollten es auch nicht verpassen. Zur Registrierung!