Vor kurzem hat das Bundesministerium für Gesundheit mehr Tempo bei der Digitalisierung im Allgemeinen und bei der elektronischen Patientenakte im Speziellen gefordert. So kommt die Eröffnung des Center of Connected Health im Cisco Innovationszentrum openBerlin gerade recht. Hier können Besucher in vier praxisorientierten Szenarien, zu Hause, Krankenhaus, Arztpraxis und Krankenkasse, erleben, wie eine deutschlandweite, vernetzte Gesundheits- und Versorgungsakte funktioniert. Damit zeigen Cisco und seine Partner ganz neue Ansätze und Lösungen für eine bessere Gesundheitsversorgung der Menschen.
Patient im Mittelpunkt – sicherer, kontrollierter Datenaustausch
Als Vorbild für den bundesweiten Einsatz dient die von Cisco und AOK Nordost gemeinsam mit Partnern entwickelte und in der Praxis bereits erprobte Lösung „Das Gesundheitsnetzwerk“. Sie ermöglicht den sicheren Austausch medizinischer Daten zwischen Patienten, Kliniken, ambulanten Praxen und künftig auch Pflegediensten.
Dabei steht der Patient im Mittelpunkt und entscheidet selbst über den Zugriff auf seine Gesundheitsdaten. Konkret bleiben diese beim Urheber gespeichert, also zum Beispiel das Röntgenbild im Krankenhaus. Der Hausarzt kann über einen Link nur dann darauf zugreifen, wenn der Patient ihm dies erlaubt.
Der nächste Schritt: Akzeptanz schaffen
Im Center of Connected Health können Technologiepartner, Start-ups und App-Entwickler die Anbindung digitaler Anwendungen ausprobieren. Außerdem plant Cisco, Schulungen, Informationsangebote und auch Online-Trainings im Center of Connected Health anzubieten. Das Ziel ist es dadurch, Akzeptanz zu schaffen – sowohl bei Ärzten und Patienten als auch bei Unternehmen im Gesundheitssektor.
Nach der Begrüßung von Christian Korff, Managing Director Public & Mitglied der Geschäftsführung Cisco Deutschland, erklärte Uwe Franke, Leiter Gesundheitswesen, Länder & Kommunen: „Mit dem Center of Connected Health schaffen wir gemeinsam mit unseren Partnern eine einzigartige Plattform, um verschiedenen Zielgruppen die Potentiale eines vernetzten Gesundheitswesens zu vermitteln. Anhand konkreter Anwendungsfälle und aus verschiedenen Nutzerperspektiven wird die vernetzte Gesundheits- und Versorgungsakte hier greifbar.“
Dr. Gottfried Ludewig, Abteilungsleiter Digitalisierung & Innovation im Bundesgesundheitsministerium, meinte anschließend in seiner Keynote: „Wir werden in Deutschland nicht den einen roten Knopf haben, mit dem wir das Gesundheitswesen auf einen Schlag digitalisieren. Wir brauchen Freiräume für Innovation, in denen interdisziplinäre und intersektorale Zusammenarbeit auf Basis gemeinsamer Schnittstellen möglich ist. Die Welt wartet nicht auf uns, wir müssen bestehende Player in Deutschland ertüchtigen und einen schnellen Marktzugang sicherstellen.“
Vernetzung wird transparent und erlebbar
An der abschließenden Podiumsdiskussion nahmen Herr Dr. Gottfried Ludewig, Frau Daniela Teichert, Beauftragte des Vorstandes der AOK Nordost, Herr Dr. Jens Schick, Mitglied des Vorstands (COO) Sana Kliniken AG, Herr Ulrich Brüll, Geschäftsführer der sigeso GmbH und Betreiber des Gesundheitsnetzwerks der AOK Nordost teil. Dabei sagte Daniela Teichert: „Die AOK Nordost macht sich bereits seit Jahren für digitale Innovationen im Gesundheitswesen stark. Gemeinsam mit unseren Technikpartnern, wie Cisco, arbeiten wir an einer praxisorientierten Lösung für die digitale Vernetzung der Versorgungsstrukturen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem Center of Connected Health wird die Idee und Philosophie einer solchen Vernetzung transparent und erlebbar.“
Die Teilnehmer waren sich einig, dass es im vernetzten Gesundheitswesen nicht primär um Technologie und Daten geht, sondern um den konkreten Nutzen für Ärzte und Patienten. Dieser Mehrwert entsteht aus der Bereitstellung der richtigen Daten zur richtigen Zeit. Dazu muss eine vernetzte Gesundheits- und Versorgungsakte nicht nur über verschiedene Ärzte und Krankenhäuser hinweg, sondern auch kassenübergreifend nutzbar sein. So lässt die Eröffnung des Center of Connected Health positiv darauf blicken, dass das Gesundheitsnetzwerk zukünftig um weitere innovative Anwendungen und Partner für Ärzte und Patienten wächst.