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3 Fragen an Dr. Constance Baban, BIGS

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Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche. Ich arbeite und diskutiere darum mit verschiedensten Personen, die an unterschiedlichen Stellen aktiv sind für eine erfolgreiche Digitalisierung in Deutschland. Die Gedanken und Argumenten von vielen dieser Menschen schätze ich sehr. Einige möchte ich darum hier veröffentlichen. Heute habe ich 3 Fragen an:

Dr. Constance Baban, Senior Research Fellow am Brandenburgischen Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS).

Sie leitet das Projekt „RiskViz – Risikolagebild der industriellen IT-Sicherheit in Deutschland“ und ist zudem Non-Resident Fellow im Foreign and Domestic Policy Program des American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) an der Johns Hopkins Universität in Washington, D.C..

 

Wie steht es um die deutsche Industrie?

Müssen wir uns Sorgen machen oder haben wir die Lage ganz gut im Griff?

Dr. Baban: Das Thema IT-Sicherheit sollte man sachlich betrachten. Ängste schüren ist in allen Sicherheitsfragen nie wirklich hilfreich. Dennoch können wir einen starken Anstieg im Bereich Cybercrime und bei Cyberangriffen auf Unternehmen beobachten. Für die Industrie kommt als weiterer Punkt hinzu, dass durch die vielen neuen industriellen Kontrollsysteme mit Internetverbindung neue Sicherheitslücken entstehen. Wenn Industrie 4.0 erfolgreich sein soll, muss hier noch ein viel stärkeres Bewusstsein für die Sicherheit dieser Systeme entwickelt werden.

 

In einfachen Worten, wie lässt sich die IT-Sicherheit der Unternehmen in Deutschland erhöhen?

Was sollte jeder Entscheider angehen?

Dr. Baban: IT-Sicherheit muss in Unternehmen zu einem Leitungsthema werden. Es muss ein Umdenken dahingehend stattfinden, IT-Sicherheit nicht als Kostentreiber, sondern als Teil der Wertschöpfung zu begreifen, mit dem nicht nur die Unternehmenswerte an sich geschützt werden, sondern zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessert wird.

 

Ein aktueller Trend sind Cyberversicherungen. Können sich Unternehmen heute einfach per Police gegen Angriffe und deren Folgen absichern?

Dr. Baban: Es ist richtig, dass in Deutschland mittlerweile einige Versicherungsunternehmen Cyberpolicen anbieten. Eine Cyberversicherung kann Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich gegen einen finanziellen Schaden abzusichern, der aus einem Cyberangriff resultiert. Eine Cyberversicherung ersetzt aber weder Investitionen in IT-Sicherheit noch ein angemessenes Informationssicherheitsmanagement. Im Gegenteil ist davon auszugehen, dass dies überhaupt erst die Voraussetzung dafür sein wird, dass man sich versichern kann. Wir haben dazu im September eine Studie veröffentlicht.

 

Vielen Dank Frau Dr. Baban für das interessante Gespräch.

Cisco setzt sich für mehr Sicherheit, Transparenz und Vertrauen ein und hat im Rahmen des Investitionsprogramms “Deutschland Digital” das Security & Trust Office in Berlin eröffnet. Erfahren Sie mehr über das Engagement Cisco’s im Rahmen von Deutschland Digital über www.cisco.de/deutschland-digital.

Weitere Interviews können Sie über den Tag “3 Fragen an” am Ende des Blogs aufrufen.

Authors

Oliver Tuszik

Senior Vice President von Cisco's Global Partner Sales

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