Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche. Ich arbeite und diskutiere darum mit verschiedensten Personen, die an unterschiedlichen Stellen aktiv sind für eine erfolgreiche Digitalisierung in Deutschland. Die Gedanken und Argumenten von vielen dieser Menschen schätze ich sehr. Einige möchte ich darum hier veröffentlichen. Heute habe ich 3 Fragen an:
Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost.
Frank Michalak ist Vorstand der AOK Nordost, die die Gesundheitsversorgung von 1,8 Millionen Versicherten möglich macht. Michalak treibt innerhalb der AOK Nordost seit einigen Jahren auch das Thema Digitalisierung voran. Die AOK mit ihren Landeskassen ist eine der ältesten gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland mit insgesamt mehr als 24 Millionen Versicherten.
Herr Michalak, ganz kurz:
Wie kann Digitalisierung die Gesundheit der Menschen in Deutschland verbessern?
Frank Michalak: Sie tut es schon heute, und zwar jeden Tag. Mit einem modernen Smartphone haben die Menschen heute einen kompetenten Gesundheits-Experten bei sich, der nicht nur daran erinnert, sich mal wieder zu bewegen, sondern auch ein Ernährungs-Tagebuch führt, den Blutzucker dokumentiert, durch die Schwangerschaft navigiert und noch hunderte von Anwendungen mehr bietet. Und das ist nur die Consumer-Seite – stellen Sie sich mal vor, was dann erst auf der B2B-Seite los ist. Die größten Revolutionen stehen uns noch bevor.
Wenn Sie einmal Ihre Vision vorstellen:
Was ist in der Gesundheitsvorsorge in 10 Jahren durch Digitalisierung möglich, was heute noch undenkbar scheint?
Frank Michalak: Die Überwindung der Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung, Reha und Pflege – und zwar zum Vorteil des Patienten. Das mag sich für Sie einfach anhören, ist aber zumindest in Deutschland eine Herausforderung, an der schon Milliardenprojekte gescheitert sind. Mit unserem Gesundheitsnetzwerk arbeiten wir heute schon daran. Ein weiteres Beispiel ist die Telemedizin, gerade in ländlichen Gebieten – die AOK Nordost sitzt ja nicht nur in Berlin, sondern trägt auch Verantwortung für Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Und dann die Möglichkeiten, über mobile Geräte Präventionsangebote zu managen. Und noch mehr. Ideen haben wir genug.
Durch „WannaCry“ war in England besonders der National Health Service betroffen.
Was muss die Gesundheitsbranche beachten, dass Patienten Vertrauen in digitale Leistungen haben?
Frank Michalak: Wir werden alles tun müssen, um die Daten der Patienten zu sichern. Das heißt aber auch, dass wir immer einen vertretbaren Kompromiss zwischen totaler Sicherheit und User Experience finden müssen. Als AOK Nordost glauben wir, dass man diesen Weg nur gemeinsam mit Datenschützern und Patientenvertretern gehen kann. Nur im Austausch werden wir bei Digitalthemen erfolgreich sein und darum machen wir das von Anfang an. Wir haben als erste deutsche Krankenkasse einen unabhängigen wissenschaftlichen Beirat berufen, dessen Mitglieder uns in diesen Themenfeldern beraten. Und zwar durchaus kritisch, das kann ich Ihnen sagen.
Vielen Dank Herr Michalak für das interessante Gespräch.
Gemeinsam mit Cisco gestaltet die AOK Nordost die Zukunft der Krankenkassen in Deutschland. Erfahren Sie mehr über das Engagement Cisco’s im Rahmen von Deutschland Digital über www.cisco.de/deutschland-digital.
Weitere Interviews können Sie über den Tag “3 Fragen an” am Ende des Blogs aufrufen.
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