Von Susanne Fleißner und Stephan Homann
Über viele Jahre hinweg herrschte große Skepsis ob der Cloud-Nutzung in der öffentlichen Verwaltung. Die Fähigkeiten moderner Cloud-Angebote in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen waren unbestritten und spürbar, aber deren Nutzung schien für staatliche Angelegenheiten zu risikoreich. Dieser Skepsis folgt seit etwa zwei Jahren eine Willensbekundung in Richtung Cloud-Nutzung. Die Frage lautet seither nicht mehr ob, sondern wie ich als öffentliche Hand die Cloud nutze. Der Weg scheint nun gefunden, in einer föderal geprägten Staatsarchitektur, Cloudfähigkeiten souverän für sich zu nutzen.
Spätestens seit der IT-Planungsrat 2020 in der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie eine Multi-Cloud-Strategie festgeschrieben hat, ist klar: Die föderal geprägte, bundeseinheitliche Verwaltungscloud der Zukunft wird mit Hilfe eines Multi-Cloud-Architekturansatzes entstehen.
Dabei liegen die Vorteile für die öffentliche Verwaltung in Deutschland auf der Hand. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Innovationskraft von Public Cloud-Anbietern (in der Regel Hyperscaler) zu nutzen und gleichzeitig eigene Cloud-Kapazitäten aufzubauen und zu betreiben. Der Multi-Cloud-Ansatz gewährleistet somit Unabhängigkeit in zweierlei Hinsicht:
- Unabhängigkeit gegenüber öffentlicher Cloud-Anbieter duch eigene Cloud-Fähigkeiten. Insbesondere bei Prozessen mit sensiblen Daten.
- Wechselfähigkeit zwischen den unterschiedlichen Cloud-Anbietern, um Abhängigkeitsrisiken zu minimieren und gleichzeitig von Kosteneffizienz zu profitieren.
Als Multi-Cloud-Integrator ist Cisco in der Lage, einen virtuellen, föderalen Hyperscaler mit allen Beteiligten aus Bund, Ländern und Kommunen und deren Technologien zu verwirklichen. Dabei plädieren wir bei den entstehenden Referenzarchitekturen für eine möglichst variable Absprungbasis, um sich nicht frühzeitig auf einen Hersteller festzulegen und eine Workload-agnostische Automatisierungsplattform zu nutzen.
Nur so kann der Souveränitätsanspruch, der dem Multi-Cloud Ansatz zu Grunde liegt, realisiert werden und die IT-Dienstleister der öffentlichen Verwaltung am Ende diese komplexe Architektur letztlich selbst betreiben. Zu diesem Zweck hat Cisco in und für Deutschland eine Referenzarchitektur mitsamt Automatisierungsplattform gebaut, die diesen Ansprüchen gerecht wird, Industriestandard ist und die öffentliche Verwaltung in die Lage versetzt, resiliente digitale Portalverbunde über alle Verwaltungsebenen hinweg aufzubauen.
In unserem Whitepaper „Anwendungsorientiertes Multi-Cloud-Design“ für das Bundesministerium des Innern haben wir bereits skizziert, wie digitale Souveränität ermöglicht, Interoperabilität gewährleistet und Resilienz aufgebaut werden kann. Cisco ist bereit, gemeinsam mit den IT-Dienstleistern der öffentlichen Verwaltung, das digitale “Backend” für die digitale Verwaltung von Morgen aufzubauen und dabei zu helfen, einheitliche Architekturstandards zu definieren, die in einem föderal geprägten System dringend benötigt werden.
Unser Anspruch als Gesellschaft muss es sein mit Hilfe einer digitalen Verwaltung das Leben vor Ort lebenswerter zu machen. Gleichzeitig wird damit die Akzeptanz für Digitalisierung bei den Menschen geschaffen und die Gestaltungsfähigkeit der Verwaltung unter Beweis gestellt.
Lesen Sie mehr dazu in diesem Blogbeitrag: Digitale Souveränität beginnt mit einem souveränen Netzwerk