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5 Technologie-Trends, die 2018 Wirklichkeit werden


12. January 2018


Mit jedem Neuanfang eröffnen sich neue Horizonte. Zu Beginn eines neuen Jahres schaue ich darum in die Technologie-Prognosen, die in diesen Tagen veröffentlich werden. Gartner, Forbes oder Business Insider sehen verschiedene Trends und wie immer wird nicht alles 2018 Realität werden. Die Vielfalt der Visionen und Vorhersagen zeigt aber, wie groß der Möglichkeitsraum ist, den es inzwischen gibt. Das begeistert mich und jede Perspektive fügt einen neuen Teil an Ideen und Inspiration hinzu. In diesem Jahr möchte ich auch selbst fünf Prognosen hinzufügen, von denen ich denke, dass sie in 2018 Realität werden. Es ist ein weiterer Teil des Möglichkeitsraumes, basierend auf meinen Gesprächen mit Kunden, Partnern und Entwicklern sowie unseren Technologieentwicklungen bei Cisco.

1.) Autonome und vernetzte Dinge im IoT
Die Vernetzung aller Dinge mit dem Internet of Things schreitet seit Jahren voran. 2018 werden in der Breite erstmals vernetzten Geräte zum Einsatz kommen, die autonom agieren können – wenn auch anders als gedacht. Autonome Fahrzeuge werden wohl nicht zuerst auf öffentlichen Straßen, sondern auf Flughäfen oder in Logistikzentren auftauchen. Autonome, lernende Roboter werden künftig vom Bergbau bis zur Abfallwirtschaft eingesetzt. Vielleicht können KI-basierte Drohnen sogar bald die Flugroute automatisch während des Fluges ändern, um Hindernissen auszuweichen. Was haben wir davon? Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Inspektion von Mobilfunkmasten über das Kartographieren von unwegsamem Gelände bis hin zur Lagerverwaltung. Das spart Ressourcen und steigert Sicherheit.

2.) Netzwerke wissen von alleine, was ihr Admin will
Digitalisierung stellt neue Anforderungen an Netzwerke: Mehr Flexibilität, Schnelligkeit und Sicherheit. Administratoren können das manuell nicht mehr leisten, da sich die Zahl der von ihnen kontrollierten Geräte mitunter von 200 auf 200.000 vervielfacht. Die Lösung heißt „Intent-based Networking“. Diese Netzwerke erfassen die Vielfalt der Devices als einheitliches Gewebe, sodass Devices in großen Gruppen automatisiert konfiguriert werden und nicht mehr einzeln manuell. Man kann es sich wie ein selbstfahrendes Auto vorstellen. Sie nennen das Ziel, das Auto übernimmt den Rest. Und beim Netzwerk? Sie sagen, welches Office neu an die Firma angeschlossen werden soll, das Netzwerk übernimmt den Rest. „Intent-based Networking“ bedeutet auch, dass Netze automatisch den Kontext einer Situation erkennen und darauf reagieren. Sie nehmen Aktionen vorweg, erkennen und beheben Anomalien, wehren Gefahren ab und entwickeln sich ständig weiter. Damit werden IT-Experten von Routinejobs befreit und erhalten mehr Zeit zur Entwicklung neuer Lösungen.

3.) Der neue Kollege: Ein virtueller Assistent
Business-Meetings können durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen künftig völlig anders ablaufen, als bisher. 2018 werden virtuelle Assistenten das Meeting Management unterstützen. Dank KI-Bots, die natürliche Sprache und Kontext verstehen, führen Assistenten einfache Anweisungen aus – zum Beispiel: „Schick diese Präsentation an Peter” oder „Setze eine Whiteboard-Session mit Ruba’s Team auf“. Das ist der Anfang. Ab 2020 werden virtuelle Assistenten bereits in der Lage sein, nach einem Meeting die wichtigsten Themen zusammenzufassen. Perspektivisch werden die Aufgaben der Assistenten immer komplexer. Den Beginn davon sehen wir jetzt.

4.) Blockchain: Mehr als nur Bitcoin
Die Blockchain-Technologie bietet viele Möglichkeiten, weit jenseits digitalen Geldes. Zum Beispiel lassen sich damit Waren verfolgen, Services abwickeln und Daten zugänglich machen. All das auf transparente, exakte und sichere Weise. Ein großer Mehrwert liegt in der Kombination mit dem IoT. Automobilhersteller könnten beispielsweise vernetzte Fahrzeuge und die Prozesse zwischen ihnen über Blockchain authentifizieren. Das lässt sich übertragen. Mit Blockchain können sich vernetzte Geräte fast überall untereinander authentifizieren. Weitere Einsatzmöglichkeiten sehe ich zum Beispiel bei Wahlen, im Gesundheitswesen oder für Logistik. Doch um eine breite Akzeptanz zu gewährleisten, müssen wir erst die Standardisierung und Interoperabilität der Technologie vorantreiben. In unserer Allianz mit Bosch setzen wir uns dafür und für den besseren Schutz von vernetzten Geräten ein. Zu den ersten Projekten zählt etwa die Verifikation von Router-Betriebssoftware. Das zeigt: Blockchain-Anwendungen sehen wir in diesem Jahr bereits außerhalb des Sektors für Crypto-Geld.

5.) Kontinuierliche Risikobewertung und automatisierte Abwehr
Der letzte Trend ist wahrscheinlich eher ein Wunsch, als eine faktische Entwicklung. Denn obwohl mit jedem neuen Device die Sicherheitsanforderungen zunehmen, sind umfassende Security-Lösungen noch keine Selbstverständlichkeit. Dabei muss heute automatisiert und in Echtzeit auf Attacken reagiert werden, IT-Security muss Teil jeder Entwicklung und Projektplanung sein. Denken wir an Destruction-of-Service-Attacken: Einmal erfolgreich, sind die betroffenen Unternehmen erstmal arbeitsunfähig. Dazu verlieren sie ihre Daten, wenn es keine umfassenden Backups gibt. Die Hackerindustrie wächst und professionalisiert sich. Entsprechend müssen die Security-Abteilungen der Unternehmen skalieren können. Dafür braucht es umfassende und kontinuierliche Sicherheitskonzepte. Zur Abwehr kommen darum immer häufiger automatisierte Lösungen, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zum Einsatz. Dabei kann das Netzwerk Malware auch im verschlüsselten Datenverkehr erkennen und abwehren, ohne den Datenschutz zu beeinträchtigen.

Werden diese fünf Trends tatsächlich in 2018 Realität? Ich denke, ja. Vielleicht noch nicht alle in der Breite, aber ich bin sicher, dass wir 2018 den Beginn vieler Veränderungen sehen werden. Wer das anders sieht, schreibt es gern in den Kommentaren. Denn das Schöne an jeder neuen Perspektive ist ja, dass sie wieder neue Horizonte eröffnet.

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