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ISR 4000 – Let’s boost !

2 min read



Die Cisco ISR 4000 Modelle sind die “Arbeitspferde” im Router Portfolio und decken je nach Modell Durchsatzraten von 35Mbps bis 2 Gbps ab (siehe Datenblatt). Das besondere der ISR 4000 Geräte ist die gleichbleibende Performance, die unabhängig der verwendeten Funktionen stabil bleibt – das Geheimnis dahinter ist der Ansatz des sogenannten CPU Shapers (technische Erklärung). Der CPU Shaper sorgt einfach gesagt dafür, dass der Durchsatz des Routers permanent auf einem definierten Level gehalten wird, den die Plattform mit den zur Verfügung stehenden CPU Ressourcen leisten kann.

 

Performance Lizenz – eine gute Sache …

Dieser Shaping Level kann mittels einer Performance Lizenz angehoben werden, konkret zum Beispiel bei einem ISR 4331 von 100Mbps auf 300Mbps.
Der grosse Vorteil der Performance Lizenz liegt darin, dass der Kunde mit der gleichen Router-Hardware durch ein einfaches Aktivieren der Performance-Lizenz den Durchsatz verdreifachen kann – ohne Hardware-Tausch und somit “pay-as-you grow”.

… oder doch nicht ?

Der Nachteil wiederum liegt darin, dass die Router Plattform ohne Shaper Ansatz eigentlich viel mehr an Durchsatz leisten könnte, wenn die CPUs ihre volle Kraft entfalten könnten, die Performance jedoch umso mehr sinkt, je mehr Funktionen der Router umsetzen muss. Wird z.B. NAT, Firewalling, GRE, Encryption, QoS usw. aktiviert, muss die Router-CPU viel mehr an Rechenaufwand leisten als bei reinem Routing und somit sinkt der Durchsatz des Systems.

Ideal wäre wenn der Kunde wählen könnte, welchen Weg er bevorzugt:
A) Eine gleichbleibende Performance mittels CPU Shaper und der Möglichkeit der Performance Lizenzen
oder
B) CPU Shaper deaktivieren und die CPU Architektur “ungefiltert” nutzen können – in Abhängigkeit der eingeschalteten Funktionen

Lets Boost

Die gute Nachricht – seit November 2017 gibt es nun beide Varianten.
Für alle ISR 4000 gibt es sogenannte “Boost” Lizenzen (ja, die heissen wirklich so!), die den CPU Shaper Ansatz einerseits deaktivieren und andererseits alle CPU Cores dem Routing Prozess zurückgeben, um die maximale Performance erreichen zu können.
Jedoch aufgepasst, dieser Ansatz hat nicht nur Vorteile, denn bei einigen ISR 4000 Modellen sind eine Anzahl Cores für andere Dienste reserviert (Container, ISR-WAAS) und diese werden nun dem Routing Prozess zurückgegeben, was somit die Container-Funktionalität deaktiviert.

Jedoch wird mit der Boost-Lizenz die Performance der ISR 4000 Familie als reine Routing Plattform markant angehoben und es können Durchsatz-Werte im Bereich von ca. 1Gbps (ISR 4221) bis 4Gbps+ (ISR 4431 & 4451) erreicht werden.

 

Eine weitere gute Nachricht, die Boost-Lizenz kann für alle Router nachgelöst und somit auch bei bereits installierten Geräten eingesetzt werden.

Einmal Boost, immer Boost ?

Was passiert, wenn die Boost-Lizenz installiert wurde, der Kunde jedoch später doch den Container Support zurück möchte?
Ganz einfach, die Boost-Lizenz kann bei Bedarf auch wieder deaktiviert werden.

Authors

Daniel Girardet

System Engineer

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11 Kommentare

  1. Danke 🙂

  2. Die Boost Lizenz hat mit HSec nichts zu tun.
    Somit ja, die HSec muss weiterhin gekauft werden.

    Viele Grüsse
    Daniel

  3. Noch eine Rückfrage: Wird auch beim Einsatz einer Boost Lizenz weiterhin die HSEC Lizenz benötigt, um die Export Restriction bzgl. IPSec Traffic und Tunnel Count aufzuheben?

  4. Wie kann man die BOOST Lizenzen auch für C1 ordern?

    Kleiner Hinweis noch: FL-4200-BOOST-K9= heißt in echt FL-4220-BOOST-K9=

    • Hallo Sebastian

      Danke für deine Frage und Anmerkung.
      Die Boost Lizenzen gibt es aktuell nicht mit C1, sondern nur als spare items (mit dem "=" hintendran).

      Meine Ausführung betreffend Bestell-Nummern war eher genereller Natur – die konkreten und vollständigen Part Items wären (je nach Modell):
      – FL-4220-BOOST-K9= -> Für ISR 4220 Serie
      – FL-4320-BOOST-K9= -> Für ISR 4320 Serie
      – FL-4330-BOOST-K9= -> Für ISR 4330 Serie
      – FL-4350-BOOST-K9= -> Für ISR 4350 Serie
      – FL-4430-BOOST-K9= -> für ISR 4430 Serie
      – FL-44-BOOST-K9= -> Für ISR 4450 Serie
      sowie
      – FL-42XBD-060-K9= (Demo/Eval für 60 Tage, für ISR 4200)
      – FL-43XBD-060-K9= (Demo/Eval für 60 Tage, für ISR 4300)
      – FL-44XBD-060-K9= (Demo/Eval für 60 Tage, für ISR 4400)

      Mittlerweile sind die Boost Lizenzen auch im Configuration Guide beschrieben:
      https://www.cisco.com/c/en/us/td/docs/routers/access/4400/software/configuration/guide/isr4400swcfg/bm_isr_4400_sw_config_guide_chapter_0101.html#concept_bvv_zyx_ndb

      Viele Grüsse
      Daniel

      • Hallo Daniel,

        vielen Dank für die Hilfestellung!

        VG
        Sebastian

        • Great article,

          Question:
          Is the boost license better than the performance license? And would there be and circumstances when you would want the performance license over the boost license?

          Regards,
          Brandon

  5. Daniel Girardet

    Noch als Nachtrag, da dies im Artikel vergessen wurde – hier sind die entsprechenden Boost Lizenz Bestell-Nummern:

    1. FL-4200-BOOST-K9=

    2. FL-4300-BOOST-K9=

    3. FL-4400-BOOST-K9=

    • Question:

      Is the boost license better than the performance license? And would there be and circumstances when you would want the performance license over the boost license?

      Regards,

      Brandon

      • Daniel Girardet

        Hello Brandon

        Well, it's different… 🙂
        The performance license give you a stable performance level without degradation in case you enable additional features (like QoS, NAT,…) while the boost gives you a much higher performance throughput, but will degrade when you enable additional features. So if you need the highest performance, but not a lot of features, then boost is your friend, but in case you need a stable performance level regardless of the features, then you may choose the performance license.
        And finally, it is either or, not both…

        Make sense ?

        Kind regards
        Daniel