Kaum ein Tag vergeht, an dem die Digitalisierung Entscheider und Unternehmer nicht zum sofortigen Handeln drängt: Branchen verändern sich, Geschäftsmodelle verschwinden und Start-Ups machen etablierten Firmen den Status streitig. Welche Bedeutung dabei das Thema IT-Sicherheit besitzt, diskutierten Vertreter aus Politik und Wirtschaft beim Cisco Cyber Security Summit 2016 in den vergangenen Tagen in Frankfurt am Main. Er stand unter dem Motto „Cybersecurity in Zeiten der Digitalisierung“.
„Jetzt oder nie“ heißt für viele die Devise, wenn es um Digitalisierung geht – gleiches sollte laut Teilnehmer des Security Summit auch für die IT-Sicherheit gelten. Denn genauso vielfältig wie die eigenen Unternehmensfelder sind die Facetten, die beim Thema Security zu berücksichtigen sind: Das bewies Adam Philpott beispielsweise mit seinem detaillierten Blick auf die Sicherheitsarchitektur und deren Bedeutung für die Digitalisierung. Oliver TuszikDeutschland-Chef von Cisco, unterstrich dies ebenfalls in seinem Vortrag, griff einen besorgniserregenden Trend auf – Security-Bedenken sind in Deutschland erste, zweite und dritte Ausrede, um Digitalisierungsprojekte aufzuschieben – und rief auf, jetzt zu handeln. Dabei waren sich die Teilnehmer im Hinblick auf die nächsten Unternehmensschritte einig, dass IT-Sicherheit vereinfacht werden muss.
Aber auch das Thema „Wirtschaftsspionage“, über das Steffen Anhäuser vom Bundesamt für Verfassungsschutz berichtete, oder das Thema „Versicherbarkeit von Cyberrisiken“ von Dr. Bräuchle, Geschäftsführer des Industrieversicherungsmaklers MARSH, luden das Plenum zu spannenden Diskussionen ein und führten zu der Erkenntnis, dass für die Digitalisierung
Sicherheit von hoher Bedeutung und in strategischen Unternehmensfragen unabdingbare Voraussetzung ist.
CISO Security Studie
Dass nicht nur die Experten, sondern auch die Entscheider aus Unternehmen die strategische Bedeutung von Security-Themen für 2017 erkannt haben, zeigte sich in den Ergebnissen der „CISO Security Studie“, die im Rahmen des Security Summit vorgestellt wurde. Von rund 500 IT-Entscheidern in unterschiedlichen Positionen verfolgen demnach 84 Prozent einen strategischen Ansatz bei IT-Security, weitere 11 Prozent planen in den nächsten zwölf Monaten den Aufbau strategischer Security-Konzepte. Zur Umsetzung dieser geplanten Bemühungen fordern knapp 80 Prozent der Befragten mehr Geld für IT-Security, 30 Prozent erachten eine Budgeterhöhung als unerlässlich.
Investitionen in die IT-Sicherheit sind daher nicht nur sinnvoll, sondern notwendige Voraussetzung zur nachhaltigen Digitalisierung der Unternehmen. Gleichzeitig planen nur rund 29 Prozent der Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten sicher, das Budget für IT-Sicherheit zu erhöhen. Der Rest zögert oder plant keine Erhöhung. Bestehendes Bewusstsein alleine führt also nicht zur Investition. Ein Gap, den es zu schließen gilt.
Denn nur wenn IT-Sicherheit den geplanten Stellenwert erhält und aufrechterhalten kann, lassen sich finanzielle Risiken reduzieren, Vertrauen in eigene Geschäftsprozesse aufbauen und die eigene Marktposition erweitern.