Cisco Österreich Blog
Share

Cisco Prognosen: Achim Kaspar verrät IT- und Technologie-Trends 2017


30. December 2016


 

Die Digitalisierung hat bereits eine wachsende Rolle in der Weltwirtschaft eingenommen, die Innovation in einem unglaublichen Tempo fördert. Augmented Reality, Blockchain, Drohnen für Unternehmen, Autonome Fahrzeuge und neue Materialien wie Graphen oder Silicen eröffnen spannende, neue Horizonte bis zum Jahr 2020 und darüber hinaus. Kurzfristig sollten Unternehmen sechs interessante Technologie-Trends im Auge behalten:

 

1. Wachstum des Internet-Datenverkehrs erfordert noch mehr Breitband

Im Jahr 2020 wird der weltweite Datenverkehr über das Internet etwa 95-mal so groß sein wie im Jahr 2005, gemäß dem Cisco Visual Networking Index 2015-2020. Das Wachstum treiben mehr Internetnutzer (4,1 Milliarden im Jahr 2020), mehr mit dem Internet vernetzte Geräte, höhere Breitbandgeschwindigkeiten und stärkere Videonutzung voran. 2020 werden 71 Prozent des gesamten IP-Traffics von Nicht-PC-Geräten wie Smartphones, Tablets oder Smart-TVs erzeugt. Digitalisierung und das Internet der Dinge (IoT) sorgen ebenfalls für stärkeren IP-Verkehr. Anwendungen wie Video-Überwachung, intelligente Stromzähler, digitale Gesundheitskontrolle und M2M-Dienste erzeugen immer mehr Traffic und neue Anforderungen für Breitbandnetze.

 

2. Digitalisierung benötigt Digital-ready Networks

Bereits heute beschäftigt sich jeder mit Digitalisierung, ob Hersteller, Technologiefirma, Beratungsunternehmen, Politiker oder Marktexperte. Auf dem World Economic Forum 2016 in Davos war Industrie 4.0 das zentrale Thema. Da die Welt immer digitaler und vernetzter wird, entwickeln sich Daten zum wichtigsten strategischen Wert für jedes Unternehmen und Land. Die Fähigkeit, Daten zu sichern, zu analysieren und darauf basierende Services bereitzustellen, bestimmt den Erfolg jeder Organisation. Doch dafür gibt es eine wichtige Voraussetzung: Digital-ready Networks.

In Zukunft werden Netzwerk-Verbindungen einfach zu erstellen sein. So wie das World Wide Web die Komplexität des Internets verbarg und dessen Nutzung durch jeden Anwender ermöglichte, entwickelt sich das Unternehmens-Netzwerk zu einem offenen Modell. Ein Digital-ready Network bietet Controller-basierte Automatisierung, Echtzeit- und kontextbasierte Analysen, Netzwerkfunktions-Virtualisierung (NFV) und die unbegrenzte Skalierbarkeit der Cloud. Wie unterstützt ein offenes, Software-basiertes Netzwerk die digitale Transformation? Es bietet Netzwerk-basierte Einblicke, automatisiert Prozesse und schützt vor Gefahren. Zum Beispiel können Netzwerk-Geräte im digitalen Zeitalter ein Leitungsleck automatisch erkennen und schließen oder vorausschauende Wartung in Produktionsfabriken ermöglichen.

 

3. Künstliche Intelligenz und Deep Learning verbessern Cybersecurity

Die Cyber-Bedrohungen sind inzwischen so groß geworden, dass Menschen sie nicht mehr aufhalten können. Daher muss die Entdeckung und Abwehr von Gefahren heute automatisiert werden. Künstliche Intelligenz hilft bei der Analyse und automatischen Untersuchung von verdächtigem Web-Traffic. Damit lassen sich Angriffe erkennen, bevor diese zum Diebstahl sensibler Daten führen können.

Anschließend können sie auf neue und effektivere Weise auf schädliches Verhalten reagieren. Diese Art von Deep Learning ermöglicht die Automatisierung der Abwehr neuer und unbekannter Gefahren. Die Automatisierung ist auch wichtig, zusätzliche Bedrohungen zu bewältigen, die durch das Internet der Dinge entstehen. Cisco nutzt Künstliche Intelligenz, um ein Self-Defending Network zu erzeugen, das automatisch mögliche Risiken erkennt und eine gesteuerte Reaktion aktiviert.

 

4. Die Art des Arbeitens verändert sich

Gemäß einer Studie von Harvard Business Review im Jahr 2016 sagen 72 Prozent der Führungskräfte, dass in den vergangenen zwei Jahren effektive Team-Kommunikation immer wichtiger geworden ist. 68 Prozent der Befragten meinen, dass die Zusammenarbeit mit externen Partnern, Lieferanten, Kunden und Beratern sowie Kollegen an anderen Standorten ebenfalls an Bedeutung gewonnen hat. Die häufigsten Beschwerden über die eingesetzten Collaboration Tools lauten: Sie sind nicht in andere Geschäftsprozesse integriert (laut 38% der Befragten), sie sind nicht auf die Arbeitsstile der Anwender ausgerichtet (35%) und werden daher von den Mitarbeitern zu wenig genutzt (44%). Zun den als am effektivsten bewerteten Collaboration Tools gehören Cloud und File-Sharing, Videokonferenzen und Unternehmensportale für Content Management. Die nächste Generation der Collaboration Tools ist Cloud-basiert, Mobile-first und offen für die Integration verschiedener Workflows.

 

5. Fog Computing erweitert die Cloud zum Rand des Netzwerks

2017 wird Fog Computing die Vorteile der Cloud weiter zum Rand des Netzwerks bringen sowie zunehmend in Lösungen wie Smart Cities integriert. Dort ermöglicht die Technologie die Nutzung von Server-, Storage- und Netzwerk-Funktionen in Geräten, die sich selbst an den abgelegensten Orten befinden. Dies verbessert städtische Dienste wir Verkehrsmanagement, intelligente Beleuchtung, Sicherheit und Parkleitsysteme. Zum Beispiel erkennt eine Videokamera das Blaulicht eines Rettungswagens, wodurch sich die Ampeln automatisch auf Grün schalten, damit er schneller durch den Verkehr kommt. Mit Hilfe von Fog Computing können auch Sensoren in Zügen Komponenten überwachen. Falls sie Probleme entdecken, senden sie eine automatische Warnung an den Zugbetreiber, damit er am nächsten Halt diese beheben kann. Fog Computing ermöglicht auch eine intelligente Energieversorgung. So können auf Geräten am Netzwerkrand Anwendungen für den Lastausgleich laufen, die je nach Bedarf, Verfügbarkeit und Preis automatisch auf alternative Energien wie Sonnen- oder Windkraft umschalten.

 

6. Alternative Realitäten halten Einzug

Die Vermischung der Dimensionen wird 2017 weiter voranschreiten. So eröffnen bisherige reine Online-Händler wie Amazon reale Niederlassungen, gleichzeitig richtete Pokémon Go die Aufmerksamkeit der Massen auf Augmented Reality. Technologien für virtuelle Realitäten sind inzwischen für jeden Kunden verfügbar. Denn Geräte wie Smartphones oder Tablets ermöglichen neue, offene, Software-basierte Plattformen, über die Unternehmen neuartige Anwendungen bereitstellen können – ob online, real oder in virtuellen Räumen.

 

Mit diesem Ausblick wünsche ich Ihnen einen guten Start in ein neues, spannendes digitales Jahr!

Achim Kaspar

Tags:
Kommentar hinterlassen